Liebe Stummis,
zunächst wünsche ich Euch allen ein frohes neues Jahr, möge es ein friedlicheres, gesundes und erfolgreiches Jahr sein und hoffentlich haben wir alle weiterhin viel Spaß an und mit der Modelleisenbahn.
Lange ist es her, seitdem ich ein Update verfasst habe, fast ein dreiviertel Jahr ist vergangen und es gibt doch mittlerweile ein „bisschen“ was zu berichten und zu sehen. Legen wir los …
Nachdem die Einhausung für den Schattenbahnhof fertiggestellt war, ging es mit dem Bau der Rahmen für die „Karwendel-Segmente“ los. Der Bau ging im Grunde genau wie beim Schattenbahnhof, daher habe ich dazu keine Bilder gemacht. Am 31.07.22 wurde das letzte Rahmenteil eingepasst und mit der unbestechlichen Baubegleitung (in Form der elektronischen Wasserwaage) das Abschlussbild gemacht:
Anschließend wurden alle Rahmenteile wieder demontiert und genau wie beim Schattenbahnhof wieder LED-Streifen an der Vorderkante montiert, die irgendwann einmal die Hauptebene ausleuchten werden.
Auf dem nachfolgenden Bild kann man die Wirkung der ganzen LED-Streifen auf (bzw. unter) allen Ebenen sehen, das Raumlicht ist ausgeschaltet:
An dieser Stelle begann dann auch der Bau des ersten „Karwendel-Segments“, denn genau wie die Wendel eine zentrale Rolle spielt, ist es bei diesem Segment das Gleiche: hier werden drei Strecken aus der Wendel herausgeführt, die alle passgenau zwischen Segment und Wendel ausgerichtet werden müssen, damit beim Betrieb nichts passiert. Anfänglich hatte ich noch die Idee, dass ich das mit den üblichen Segmentübergängen gestalten wollte, aber nachdem diese Segmente nicht permanent auf- und abgebaut werden, bin ich dazu übergegangen, alle Gleise mit exakt konfigurierten Verbindungsgleisen zu verbinden. Das ist betriebssicher und ich muss mir keine Gedanken machen. Es blieb allerdings die exakte Anpassung an die aus der Wendel kommenden Gleise und zunächst mussten passende Stützen an der OSB-Wand montiert werden:
Da die Rahmen bereits fertig montiert waren, musste ich mich ein wenig als Schlangenmensch betätigen, aber was tut man nicht alles für das geliebte Hobby.
Aufgrund des schönen Sommers und wenig Zeit neben dem Beruf verlangsamte sich die Baugeschwindigkeit nochmals, aber immerhin war Anfang September 2022 das erste Segment soweit gediehen, dass mit der Gleisverlegung begonnen werden konnte:
Die selbstgebaute „Trassenschlange“ leistete hier gute Dienste, um das Trassenbrett für die erste Strecke zu definieren.
Weitere Trassen entstanden …
… aber Moment mal … was ist denn das?
H0e ??? Dazu später mehr … nur vorab: nachträgliche Ideen rächen sich oftmals, man sieht, wie eng das hier zugeht. Da kann die Planung in Wintrack noch so gut ausschauen, in der Realität muss man sich dann doch mit einigen Überraschungen herumschlagen.
Hier noch ein weiteres Baubild von einem etwas späteren Zeitpunkt:
Im November und Dezember habe ich mich mit dem Bau eines der typischsten Bauwerke der „Karwendelbahn“ beschäftigt: der Schlossbachbrücke. Ich hatte schon kurz nach Erscheinen den Lasercut-Bausatz von Noch erworben und nun durfte sie entstehen. Zum Bau möchte ich öffentlich nicht viel schreiben (insbesondere sind die Schimpfworte, die ausgestoßen wurden, nicht publizierbar), außer vielleicht, dass es eine sehr schöne Brücke ist und man für den Bau ein ordentliches Nervenkostüm benötigt. So präzise die Teile gefertigt sind, so schlecht ist die Anleitung … so etwas hab ich noch nicht erlebt. Stellenweise fehlerhaft, unpräzise beschrieben und abgebildet. Dazu gibt es keine Brückenköpfe, keine Info, wie die Brücke überhaupt befestigt werden soll … naja. Es war mein erster Lasercut-Bausatz … dafür ist sie, finde ich, ganz gut geworden. Hatte ich erwähnt, dass die Brücke außerdem noch zwei Segmente verbindet, sie also abnehmbar bleiben muss? Nein? OK – dann wisst ihr jetzt auch das … einfach kann ja jeder
Durch das nachträgliche Einfügen der H0e Strecke wurde der Streckenverlauf durchaus anspruchsvoll und die vermeintlich einfache Landschaftsgestaltung wird mich sicherlich noch vor Herausforderungen stellen. Zunächst galt es aber mal überhaupt die Position der Brückenköpfe zu bestimmen. Hier mal ein Bild aus der „Konstruktionsphase“:
Unschwer zu erkennen, dass die verdeckte H0e-Strecke quasi durch den virtuellen Brückenkopf geführt wird …
Hier noch ein Gesamtüberblick über die „Problemstelle“:
An der Stelle, wo die Leimflasche steht, sind die beiden Segmente übrigens miteinander verschraubt. Das wird der tiefste Punkt im „Karwendel“: das „Schlossbachtal“, Heimat der schmalspurigen „Schlossbachtal-Bahn“
Damit kommen wir mal ganz kurz zu den bereits angesprochenen Planänderungen. Vor etwa drei Jahren war ich zur Weihnachtsausstellung des Salzburger Modelleisenbahn Clubs und habe mich dort in die H0e-Modelle der ÖBB 2095, die dort mit lautem Gebrüll unterwegs waren, „schockverliebt“. Tatsächlich bin ich kein Freund von Sound-Lokomotiven, aber die kleinen „Brüllkäfer“ haben es mir einfach angetan. Ich konnte nicht anders … ich musste eine H0e-Strecke im Karwendel unterbringen. Gesagt getan … hier die aktualisierten Pläne (wen es interessiert: die ursprünglichen Pläne finden sich in meinem Planungsthread, der in der Signatur verlinkt ist):
Die blaue Strecke ist H0e, es gibt einen kleinen Bahnhof, gegenüber ein Sägewerk, dass sowohl von Normal- als auch Schmalspur bedient wird und ein wenig Strecke.
Auch im verdeckten Bereich gab es natürlich Änderungen:
Die hellblaue Strecke ist H0e, es gib einen kleinen Schattenbahnhof zur Abstellung von drei Zügen, die anderen Strecken sind im Grunde unverändert.
Heute nun war es soweit und das soweit fertige Segment konnte mitsamt Nachbarsegment das erste Mal auf dem Rahmen Platz nehmen:
Nun kann man ganz gut erkennen, woran ich die letzten Wochen gebaut habe und manchmal fast verzweifelt bin. Nochmals aus anderer Perspektive:
Die Durchfahrthöhe von H0e passt übrigens für alle „normalen“ Loks und Wagen, nur Rollbockbetrieb könnte ich keinen darstellen – damit kann ich gut leben.
Und so in etwa soll es mal ausschauen, wenn das Landschaftskleid drüber ist (im Baufoto fehlt die vordere Strecke noch):
(Ich bin kein Profi in Wintrack, was die 3D-Modellierung angeht, aber ich denke, man kann es erkennen)
Insgesamt bin ich recht zufrieden, es gab viele Probleme, die alle bewältigt wurden. Bauen in Segmenten hat absolute Vorteile, aber erhöht die Komplexität massiv. Für mich überwiegen die positiven Aspekte, wenn ich die Segmente einfach abnehmen kann und sie in der Werkstatt in jeder möglichen Lage bearbeiten kann. Multideck-Anlagen sind für den Segmentbau prädestiniert.
Nachtrag für @Alp Öhi: Flori, der Hobbyraum hat Maße von ca. 6,36 * 3,51, die Segmente haben Tiefen von 60 - 80 cm. Damit kannst Du Dir grob ausrechnen, wie groß sie wird. Die Gesamtgleislänge ist noch nicht final definiert, da ich (siehe oben) immer noch umplane.
Ich hoffe, ihr habt nun wieder einen vernünftigen Status und hoffe, dass ich nicht wieder neun Monate brauchen werde, bis das nächste Update kommt …
Lasst mich gern wissen, was ihr von dem Erschaffenen und Geschriebenen denkt, ob ihr Kommentare, Fragen und/oder Anregungen habt. Ich freue mich über jeden Beitrag und Feedback.