Das Projekt MB O 3500 (siehe Foto ganz unten) habe ich endgültig aufgegeben, da es seltsamerweise kein Modell in 1:87 und in angemessener Qualität gibt. Stattdessen habe ich den Saurer 5 GVF in Kunstharz von Brekina, den ich wegen des falschen Materials eigentlich verkaufen wollte, wieder in meinen Bestand einsortiert. Ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass ein Kunstharz-Brekina in der Hand besser ist als ein Guss-Modell in Nimmerland. Und meine historisch völlig unbedeutende Anlage verträgt ein Fehlstück im Bestand! :-)
Zu Deiner Frage, Paul: Ich habe den angekündigten Minichamps (siehe Foto Beitrag #256, Seite 11) tatsächlich gekauft, werde mich aber wieder davon trennen, da er einfach VIEL zu groß ist. Zudem habe ich meinen Gesamtbestand in den letzten 15 Monaten immer konsequenter auf die "Moderne" der Nachkriegszeit, bzw. auf die Zeit des Wirtschaftswunders (die für mich in meiner Kindheit prägend war) konzentriert, und da gehört der O 3500 mit seiner vorkriegsmäßigen Gestaltung stilistisch nicht wirklich rein, obwohl er tatsächlich bis 1955 gebaut wurde. [Das ist natürlich eine Schutzbehauptung, um mich zu trösten, da es einfach kein brauchbares Modell gibt. Und selberschnitzeln kann ich ihn mir nicht. Ich habe monatelang das I-Net umgegraben auf der Suche – erfolglos. Weil ich den verdammten O 3500 so mag.] In den ersten Monaten habe ich alles zusammengekauft, was ich interessant und hübsch fand – entsprechend zusammengewürfelt sah das Ergebnis aus. Das habe ich inzwischen weitgehend bereinigt. Bei den Loks ist die repräsentierte Spanne größer – was aber daran liegt, dass die Laufzeit einer Lok größer ist als die Laufzeit eines LKW. Natürlich lag es auch an den kriegsbedingten Ausfällen, weshalb alles eingesetzt werden musste, was noch funktionierte.
Ich wollte wenigstens einen Panoramabus mit Schiebedach, Dachgepäckbrücke und Leiter im Fuhrpark. Und das hat der Brekina-Saurer. Er ist zwar nicht aus Blech, aber er ist so fein und detailliert gearbeitet, und in Kunstharz so qualitätvoll, dass er nicht negativ von den Blechmodellen absticht. (Kunstharz ist um Klassen hochwertiger als das übliche Plastik – und das sieht man auch deutlich!) Die Hochglanzlackierung auf der feinen Kunstharzkarosserie unterscheidet sich nicht von den Gussmodellen. Und das Vorbild stammt aus der Nachkriegsproduktion – passt also bestens zu meinem Bestand.
Der Bus stand bislang nie auf meiner Platte, ist daher auf keinem der Fotos meiner Anlage zu sehen. Aber ich hatte die nachfolgenden Einzelfotos schon in meinem Vorgänger-Thread gezeigt. Seit einigen Tagen steht er zwischen den anderen Bussen am Gleis, und freut sich auf Fahrgäste, um sie die anderthalb Stationen vom Bahnhof in den Ortskern Zehlendorf zu chauffieren. Er ist eine Leihgabe der Österreichischen Bundesbahnen – lackiert in dem schönen Violett der DB. Solche Leihgaben zwischen Deutschland, Österreich und der Schweiz hat es nach WK II wohl tatsächlich sehr häufig gegeben, um sich gegenseitig über die Kriegsverluste hinweg zu helfen.
Für den direkten Vergleich hier der wunderschöne MB O 321 von Schuco:
Das Dach des 321 habe ich etwas heller nachgemalt, da es sich nicht vor der EP 5 abhob. Das Dach ist jetzt zwar etwas heller als die Seiten – macht aber nix, da das Licht bekanntlich von oben kommt. Und den Horizont habe ich gegenüber der ersten Darstellung stark abgedunkelt, damit er nicht nach vorne drängt.
Die Fotos des Saurer stammen aus den Anfängen meines MoBa-Projektes Anfang letzten Jahres. Es waren meine allerersten Fotos zum Thema überhaupt und es waren schnelle aus der Hand geschossene Versuche, um zu sehen, wie sich solche Fahrzeuge im Foto am besten darstellen lassen. Damals bin ich noch davon ausgegangen, dass sich kein Mensch dafür interessiert, und habe mir daher bei der Fototechnik keine Mühe gegeben. Schließlich sollten es reine Testschüsse und Erinnerungshilfen sein. Erst bei der unerwartet großen Resonanz habe ich gemerkt, dass es doch einiges Interesse im Forum gibt, und habe mich um etwas bessere Darstellung bemüht. :-)
Hier der MB O 3500 von Busch in Plastik – den hatte ich mir mal letztes Jahr zur Probe kommen lassen: