Zitat von Brumfda im Beitrag #34
Naja, für damlas wäre diese Leistung Monster! Man denke an die Leistung der V200 und V300. Kohlezüge wären vielleicht ihr Bereich gewesen. Die DB hatte einen Plan zu V 360ern aufgrund der fehlenden Oberleitungen.
(Ja, so sollte sie aussehen. Hab halt nur das grün genommen wie auf den Studien zur V320)
Wer weiß, was sie noch so gerne gehabt hätten für Erz und Stahl. An einer Steilrampe mit ihr statt 2 44ern hoch wäre doch ein Gewinn gewesen. Die Kupplungen sind ein super Argument dagegen.
Und ja, es gab alternative Pläne im Atomsektor. Die Gefährlichkeit ist die Konzentration in den Brennstäben, die zum ständigen regulieren führen, damit es nicht zur Kernschmelze kommt. Als Fluid verdünnt sollte es durch Keramikröhren. Dadurch gabe es kein Erreichen der kritischen Masse. Die Wärmeerzeugung durch Strahlung hätte länger genutzt werden sollen. Atomphysiker diskutieren immer noch dafür,d a Atommüll dafür genutzt werden könnte. Also was wäre wenn man diese Technik für Loks genutz hätte? Alleine wegen der Gefahr mit einem Zugunglück wäre leichter händelbar. Die Steuerungselektronik wäre auch leichter. Außer man nähme den Fluxkondensator von hohash Andreas V200 in Kombi mit dem Minikraftwerk ab Teil2
Vielleicht wäre auch die Atomlok für viele sympathischer in der damaligen Zeit gewesen, da die Dampflok allgegenwärtig war und die Erzeugung von Strom per Dampf vertrauenswürdger erschien als die noch recht junge Technik des Diesels im Lokomotivbau.
Moin alle miteinander,
tja, denke das Thema Atomlok V 600 muß man aus der damaligen Zeit heraus sehen. Wenn der Artikel über die Bahnstudie so 1955/56 veröffentlicht wurde, so wird man um 1952 herum sich dazu die Frage betreffend einer Atomlok gestellt haben. Und da gehe ich mit Felix überein. Deutschland lag noch teilweise in den Trümmern, es wurde aufgebaut und man brauchte Transportkapazitäten. Autos hatten die wenigsten, man war auf den öffentlichen Verkehr angewiesen, insbesondere auch auf die Bahn. Und deren Lokbestand bestand hauptsächlich aus den Dampfloks, daneben ein paar alten Diesel- und Eloks. Elektrifiziert war noch nicht so viel. Das man sich dann dort Gedanken über die Zukunft der Bahn machte, ist klar und verständlich. In den USA kamen Gedanken über eine Atomlok auf und natürlich machte man sich dann auch hierzulande Gedanken darüber, ob das ein möglicher Weg für die zukünftige Bahn wäre. Dazu muß man untersuchen, ist dies überhaupt technisch umsetzbar und wie wirtschaftlich ist es. Erst wenn man solche Unterlagen hat, kann man überhaupt diskutieren, ja oder nein. Man sollte auch nicht zu sehr auf die Elektrifizierung setzen, denn es war der kalte Krieg und im Falle eines Ernstfalles könnte die elektrische Versorgung entfallen. Wie hielte man dann den Bahnverkehr aufrecht? Von daher halte ich die Erörterung einer Atomlok und deren groben Entwurf sogar für sehr vernünftig. 6000 PS mögen heute nicht viel sein, aber damals bestimmt doch. Ich kann mir auch nicht vorstellen, das in der ersten Charge mehr als zehn V 600 bestellt worden wären. Durch die dann gesammelten Erfahrungen und die dann stetig gesteigerten technischen Entwicklungen wäre es vielleicht heute der DB möglich, mit 20.000 PS Atomloks durch die Gegend zu düsen. Was die Reaktoren betrifft, sind auch derer manigfaltige Entwicklungen möglich. Aber man entschied sich komischerweise recht schnell nach der Veröffentlichung des Artikel dagegen und die DB dementierte lauthals den Bau einer Atomlok. Warum? Waren es wirklich wirtschaftliche Erwägungen oder technische? Ich weiß es nicht. Aber bedenken sollte man auch, daß die drei Besatzungsmächte in diesen Dingen gerne ihr zumeist stilles Veto einlegten (siehe z.B MBB Lampyridae ->
https://de.wikipedia.org/wiki/MBB_Lampyridae).
Wie auch immer, die V 600 kam nicht. (Nur für den Modellbauer ist alles möglich
) - Aber daß der Atomantrieb für Lokomotiven nun für alle Zeiten gestorben ist, dafür würde ich meine Hand nicht ins Feuer legen. So vieles erklärte man für tot und war eines Tages doch wieder auferstanden - nur in anderer Gestalt.
VG Thorsten
Update vom 21.08.2022: Atomlokbezeichnung "V 400" in "V 600" geändert