Hallo Ihr Stummis
Heute soll es um ZUG um ZUG 5 gehen,wobei der Zug hier etwas die Nebenrolle spielt.
Doch zunächst zur Post.
Werte Stummifreunde Uwe (V8cobra),Stefan,Uwe,Olli,Klaus,Pierre,Felix,Matthias,Florian,Frank(fmm) und Walter (Einsiedler)
Euch und allen stillen Mitlesern ein ehrliches und DICKES Dankeschön für Eure Zuschriften,Euer LOB und Eure Tipps.
Ich bin glücklich und froh hier mit Euch das Thema MOBA beackern zu können.
Freue mich das Ihr wieder hier wart und jetzt will ich Euch ZUG um ZUG 5 zeigen.
Hier geht es um ein Projekt das ich umgesetzt habe ,nachdem ich das Buch „Die frühe Bundesbahn“von Udo Kandler aus dem Archiv von Reinhold Palm studiert habe.
Diese Bild hier hatte es mir angetan:
Quelle frei zugänglich www /Bilder Viehverladung frühe Bundesbahn.
Hört und schaut dazu bitte diese Geschichte ZUG um ZUG 5
Es ist ein schöner Junimorgen im Jahre 1958. Ernst Boers ist früh aufgestanden und mit seinem Freund, dem Metzger Ralf Linders unterwegs in Richtung des Neustädter Güterbahnhofes.
Ralf Linders ist im Besitz eines neuen Goliath Express 1100 und hat seinem Freund Ernst versprochen mit ihm zur Neustädter Viehbörse zu fahren um nach einem neuen Bullen für seine Rinderzucht Ausschau zu halten.
Der Goliath rollt über die Bahnhofstrasse und die zwei Insassen unterhalten sich schon recht eifrig,trotz der noch frühen Stunde.Wegen des Gegenlichts sieht man sie nicht im Wagen,aber sind sind da
„Hoffentlich ist da was dabei Ralf“, meint der Rinderzüchter Boers zu seinem Metzgerfreund Ralf.
„Wir werden sehen. Mach dich nicht verrückt Ernst“; erwidert der Metzger.
„Danke nochmal das du mitfährst um das neue Tier zu begutachten Ralf und ohne deinen Transporter würde der neue Bulle ja auch nicht heim zu mir kommen“, sagt Ernst.
„Ist doch Ehrensache und auch ein wenig Eigennutz. Wenn ich dir den richtigen Bullen aussuche, züchtest du gute Rinder und ich kann später daraus vernünftige Erzeugnisse machen. So einfach ist das Ernst“, gibt Ralf zu bedenken.
„Mal sehen ob der Zug aus Frankfurt schon eingetroffen ist“, sagt Ernst.
„Ufff hoppla“, erwidert Ralf als der Goliath gerade hart in eine Unebenheit der Bahnhofstrasse eintaucht und die beiden Fahrgäste im Fahrerhaus des Wagens zusammenstaucht.
„Wird Zeit das die Bahnhofstrasse endlich gemacht wird, erwidert Ernst.
Still fahren die Beiden dahin und erreichen schon bald den Freiladebereich des Güterbahnhofes von Neustadt am Wald.
SZENENWECHSEL
„Wir sind im Burgbergtunnel“, schreit Volker Dietmeier seinem neuen Heizer Peter Kinkelmann zu.
„Nach der Ausfahrt aus dem Tunnel kommen wir gleich nach Neustadt. Der Fahrdienstleiter hat am Einfahrsignal HP2 gegeben. Das bedeutet wir Rollen gleich nach Gleis 1 um dann die Fuhre in den GBF drücken zu können“; schiebt Volker hinterher.
„ Das muß aber ein größerer Markt sein da in Neustadt , wenn 6 Wagen mit Rindviechern dorthin gehen“, erwidert Heizer Peter.
„Der größte in der Ecke hier. Ein größerer Viehhändler aus Neustadt Hansa Viehwerwertung glaube ich, veranstaltet diesen Rinder- und Kuhmarkt hier alle 2,3 Monate. Soweit ich weiß läßt Hansa Tiere verschiedenster Sorten aus dem Süden rankarren. Der Zugführer sagte mir vorhin das wir heute überwiegend sogenanntes Rotvieh ,aber auch einige Stücke Fleckvieh ,schwarzbunte und rotbunte Kühe dabei haben“ ,brüllt Volker wieder um die die Geräusche der ratternden und rauschenden 86 400 zu übertönen.“
Die 86 400 wurde unserer Mannschaft ab Frankfurt zugeteilt ,um den Teilviehzug über Saarbrücken nach Neustadt zu bringen.
Der Viehzug läuft als Eilgüterzug regelmäßig von München nach Norden. Er ist lang und zählt nicht selten 30 bis 40 Wagen. Unterwegs läßt der Zug hier und da Wagen für den Bereich stehen.
Der Zug endet im Westen in Köln Gereon GBF. Da werden dann die letzten Wagen entladen.
Der Hauptviehzug hat unterdessen in Frankfurt am Main einige Wagen für die südwestliche Region stehen gelassen.
6 Wagen davon laufen als Teilviehzug/Naheilgüterzug nach Neustadt am Wald, wegen des heute dort stattfindenden Viehmarkt.
„So Regler ist zu“, ruft Volker und läßt seine 86er langsam über die Einfahrweichen in Richtung Gleis 1 in Neustadt rollen. Das gelegentliche „Muhen“ hinter sich nimmt er mittlerweile gar nicht mehr wahr.
Der kurze Viehzug kommt an Gleis 1 zum Stehen.
Die Maschine hängt ab und umfährt mit dem Packwagen den Zug via Gleis 2. Die Stellung des zweiten Sperrsignals auf Fahrverbot aufgehoben,bitte ich zu übersehen
Schnell ist der kurze Zug umfahren und die 86 setzt sich an das Ende des Zuges um ihn nun in den Freiladebereich des GBF´s zu drücken.
…..quietschend und schlingernd laufen die Wagen mehr oder weniger unwillig in das Freiladegleis ein……eine Menge Gitter sind aufgebaut worden um die Tiere aus den Wagen aufzunehmen,wie wir links sehen.
Schließlich kuppelt 86 400 ab und fährt in Richtung Wasserfassen zum Wasserkran am anderen Ende von Gleis 1.
Während die Roco 86er zum Wasserfassen rollt hat sich vielleicht der Ein oder Andere gefragt was das für ein Modell ist. Nun ich wollte unbedingt eine zweite 86 erwerben. Die erste kennt ihr schon aus einer früheren Geschichte. Man hätte natürlich warten können bis Roco diese Maschine einst mit einer anderen Betriebsnummer herausbringt oder eben das neu erschienene Epoche 4 Modell kaufen, das noch dazu so aussieht ,wie die meisten 86er der DB ausgesehen haben, ohne die vorderen Tritte zu dem Umläufen. Und mit geschweißten statt genieteten Wasserkästen.
Die Nummernschilder zu faken war ein Leichtes. Möglicherwiese weiß jemand von Euch noch was sonst noch Epoche 4 an der Maschine ausmacht. Für mich ist das aber nach dem Ändern der Nummernschilder ok und die Maschine läuft fortan als 86 400 durch Neustadt und Umgebung.
SZENENWECHSEL
„Hoffentlich klappt es mit dem Ausladen diesmal besser als letztes Mal“, spricht Karl Krause etwas mosernd vor sich hin. „Immer die gleiche Schei……e mit den widerspenstigen Viechern“, schiebt er nach.
„Na na Karl, so schlimm war es doch gar nicht“, meint seine Kollegin Rita Winkels. „Du mußt eben mit Gefühl vorgehen. Aber das könnt ihr Männer ja eben nicht“, frotzelt sie noch nach.
„Die Gitter haben wir Gott sei Dank schon alle in Position gebracht. Etwas Stroh noch ausgestreut und dann können die Tiere kommen; ……ich und kein Gefühl“, kommt es dann aus dem Mund von Karl.
„Ich hatte schon Gefühl da warst du noch ein kleines Kind;“ frotzelt Karl noch hinterher.
„Ist ja gut Karl,….Karl der Viehkönig hat gesprochen“, witzelt Rita dann noch.
Mit quietschenden Bremsen und reichlich „Gemuhe“ kam der kleine Viehzug beim Gespräch der Beiden am Gleis zu stehen.
Sofort kommen schon die örtlichen Veterinäre herbei. Argwöhnisch blicken Sie entlang der Wagen ob die Lüfter wenigstens teilweise geöffnet sind oder den Tieren sonst wie ausreichend Luft verschafft wurde.
Die ersten Wagen werden geöffnet und die Ladung begrüßt die Veterinäre mit deutlich hörbaren „Muuuh!“.
SZENENWECHSEL .... etwas später dann
„Da sind wir ja endlich“, schießt es Ernst Boers unseren Rinderzüchter aus dem Mund,“und die Wagen sind auch schon da und die haben schon viele Tiere ausgeladen,guck mal“
Die beiden springen schnell aus dem Viehwagen und laufen winkend und gestikulierend auf den Viehmarkt zu……
Der erste Überblick über den Neustädter Viehmarkt tut sich auf. Bald sind die beiden am Vorführbereich der Tiere ,wo schon Leute zuschauen
Den schönen Ausblick von oben haben unsere beiden Viehmarktbesucher natürlich nicht. Doch so können wir am besten erkennen,das an diesem Morgen einiges in Neustadt los ist. Der jährliche Großviehmarkt,auf dem fast nur noch Kühe und Rinder vermarktet werden,findet statt. Der örtliche Viehhändler Sangerland organisiert den Markt und hat allerhand Viehzeugs ankarren lassen. 1958 geschieht das natürlich per Bahn. Wir entdecken Rotvieh ,Schwarzes Fleckvieh,braunes Fleckvieh und seine Untervarianten.
Unter der Aufsicht der Veterinäre werden die Tiere untersucht,verwogen und getränkt
…Rotvieh wartet auf seinen Verkauf..
„Sie haben schon eine Menge Tiere ausgeladen“meint Metzger Ralf.“Hoffentlich ist was Kräftiges dabei ,als Ersatz für Deinen Bullen Horst.“
Horst war ein imposanter Rotvieh Bulle der Ernst Boers jahrelang gut gedient hat. Doch am Ende waren seine Kräfte geschwunden und sein Weg hatte ihn schließlich in Ralf Linders Metzgerei geführt.
SZENENWECHSEL
„Auf,auf Rita“, ruft Karl Krause seiner Kollegin Rita zu, “wollen wir die Damen und Herren mal weiter aus den Wagen in die Wartebereiche bringen und ihnen vorne was zu trinken anbieten.“
Langsam werden weitere Türen der Wagen geöffnet und über die beiden Verladebrücken werden weitere Tiere entladen und in die bereitgestellten gebracht.
„Das Rotvieh ganz nach vorne Rita und die Bunten in die hinteren Pferche“, ruft Ralf Rita und den anderen Ladehelfern zu.
Viehhändler Hans Sangerland steht derweil etwas abseits und beäugt die Ladeaktion argwöhnisch. Schließlich sollen die Tiere heile zum Verkauf kommen.
SZENENWECHSEL
„Hilfe…..helft mir ….mir geht die Kuh durch“, ist plötzlich zu hören und Tatsache ,eine Kuh hat sich losgerissen und läuft in Richtung Bahnhofstrasse davon.
Ein Veterinär nimmt die Verfolgung auf.Hans Sangerland der Viehhändler,gerade mitten in einer Vertseigerung, schaut verärgert und brüllt hinterher:“ Paßt auf das das Tier nicht Richtung Gleise läuft“!
Der Verfolger ist nicht langsam ,aber die Kuh ist schon am kleinen Stellwerk des Güterbahnhofes.
Offensichtlich hat sie keine Lust sich heute auf dem Neustädter Rindermarkt verkaufen zu lassen.
„Hallo …Fiiiiiiiiiiieeeeeeehpp,….“;pfeift der Veterinär erstaunlich laut.
Darauf werden die zwei berittenen Polizisten auf der Bahnhofstrasse aufmerksam.
„Ich glaub da kommt eine Kuh auf uns zu“,meint der Eine zu seinem Kollegen.
„Die scheint vom Rindermarkt ausgebüchst zu sein.Na dann wollen wir mal.“Die beiden Schupos ziehen ihre Pferde rum und lassen die Tiere auf die Kuh zusteuern um diese zu stoppen.
„Irgendwie komme ich mir gerade vor wie John Wayne“, meint der eine lachend.
Ihnen gelingt es die Kuh mit den Pferden zu stoppen,sie haben das Tier regelrecht eingekeilt.
„So wird das aber nichts mit dem Verkaufen ,sagt einer von Ihnen zu dem inzwischen eingetroffenen Veterinär des Viehmarktes.
„Oh keuch…keuch, gut das ihr…. keuch ….gut das ihr hier seid ….keuch ….und die Kuh gestoppt habt,….keuch….., sonst wär die Kuh wohl bis zur Südmühle gerannt“.
„Tja…. Augen auf im Strassenverkehr“, meinet einer der Polizisten und weiter,“ jetzt nehmt den Ausreisser mal zügig ans Tau und dann zurück zum Viehmarkt mit ihm.“
„Ja da…..keuch…nke, danke für eure Hilfe“,meint der Veterinär
„Alles gut,dafür sind wir ja da“, erwidert der Schupo (Schupo =Schutzpolizist)
Die Kuh wird beruhigt und dann läßt sie sich ,mit gutem Zureden mehr oder weniger freiwillig zurück zum Viehmarkt treiben.
SZENENWECHSEL
„Boaarr Ralf guck dir mal den da an“, schwärmt Ernst Boers über einen gerade entladenen Rotfleckviehbullen.
“Donnerwetter,das ist Kraft pur Ralf. Den will ich“ schwärmt Ernst euphorisch.
„Ja das gäb ne ordentliche Portion Rinderbraten“, entgegnet Metzger Ralf Linders
„Du immer mit deinem Fleisch machen. Das ist ein Zuchtbulle erster Güte“, meint Ernst.
Der Bulle trägt ein kleines Namensschild. „Hermann“ ist darauf zu lesen.Der Bulle wurde zunächst von den Veterinären angeschaut und dann auch gleich in den Vorführpferch gebracht,um den sich längst Bauern und Interessenten aufgereit haben.
„So guten Morgen zusammen. Wollen wir beginnen heute morgen“, ruft Hans Sangerland, unser Viehhändler,der inzwischen im Vorführpferch angekommen ist.
>Als erstes zum Verkauf steht ein Rotviehbulle der es in sich hat, möchte ich meinen. Scheuen sie sich das Tier gut an werter Herren. Ein 4 jähriger Rotviehbulle namens Herman mit Saft und Kraft. Wer bietet mir 500 Mark?
Ernst Boers nimmt das Gebot an..
„Wer bietet mehr“, ruft Sangerland.“1000Mark“, kommt es aus dem Auditorium.
„Mensch Ralf ,die legen aber ordentlich los“, meint Ernst Boers der Rinderzüchter.
„Das ist aber auch ein klasse Tier“, erwidert Ralf. “Wenn du den kaufst ,hasste alles richtig gemacht.“
„2000 Mark“, schreit Ernst mutig in die Runde.
„2000 Mark sind geboten“, ruft Hans Sangerland zurück ,“jemand mehr für dieses hervorragende Tier“?
„ 2500“, schreit der andere Bieter wieder und schaut kämpferisch zu Ernst Boers und Metzger Ralf Linders herüber.
„3000“, schreit Ernst und erntet einen wütenden Blick des Mitbieters.
„Wir sind bei 3000 Mark meine Herren“, ruft Viehhändler Sangerland, “bietet jemand mehr?“
Nach einem Moment der Stille zerreißt ein bellendes „3500 Mark“, des Mitinteressenten die Ruhe.
Ernst überlegt ,“was meinste Ralf, soll ich ?“ „Immer“, sagt Ralf, “das ist das Tier wert!“
„4000 D-Mark“, peitscht Ernst Stimme hervor.
Der Mitbewerber scheint vor Wut zu schäumen,winkt ab und erwidert dann,“ Dann stell ihn dir halt ins Wohnzimmer“.
„4000 Mark“, ruft Hans Sangerland,“bietet jemand mehr als 4000 D Mark ,die Herren?“
Doch niemand rührt sich……“Verkauft für 4000 D Mark an den Herrn Boers“, (man kennt sich) ruft Hans Sangerland.
„Jaah ….klasse“, freut sich Ernst Boers und Ralf der Metzger gratuliert ihm zum Kauf.
„Dann wollen wir mal sehen das wir deinen neuen Helden auch heile heim bekommen und der mir nicht meinen neuen Wagen zertritt,“ meint Ralf Linders.
Hermann wird eingeladen….
….man schiebt und drückt……
….und fährt schließlich zufrieden und erfolgreich nach Hause.
„Das war ja mal ein erfolgreicher Tag Ralf“, sagt Ernst. “Du kannst echt zufrieden sein Ernst und ich auch“, erwidert Ralf der Metzgerfreund. “Aus dieser Zucht mit dem Hermann werden mir gute Rinder in meine Metzgerei kommen“, meint Ralf dann noch etwas eigennützig.
SZENENWECHSEL
Der Markt läuft auf vollen Touren. Immer mehr Tiere werden verkauft und müssen verladen werden in allerlei Fahrzeuge mit denen die Kunden angerollt sind.
Währenddessen wird ein nach dem anderen Tier in den Vorführpferch gebracht und zum Verkauf angeboten. Die Käufer sind gut drauf und Hans Sangerland , unser Viehhändler wird wohl alle Tiere los werden heute.
So geht ein harter Arbeitstag zu Ende und mit den letzten Bildern vom Neustädter Viehmarkt möchte ich mich dann von Euch verabschieden.
Ich hoffe es hat wieder ein wenig gefallen. Beste Grüße und gerne bis später sagt Euch Willi…Der Dampfer
Ach ja ,ziemlich spät während die letzten Tiere noch verkauft werden müssen ,hat sich ein rot bekleideter Mann unter die Tiere,die im Stroh stehen,gemischt. Er beobachtet die Szenerie still und wünscht Euch zusammen mit mir: