RE: Drei mal das gleiche? N vs. H0e vs. H0

#1 von markstutz ( gelöscht ) , 19.11.2008 15:39

Irgendwann gehen einem die Ideen für die Titel von Beiträgen aus. Entschuldigt bitte, wenn der gewählte nicht gerade von Intelligenz zeugt; ich hoffe der Beitrag ist sinnvoller als sein Titel...

Worum geht es? Ich habe drei Gleispläne in unterschiedlichen Spurweiten gezeichnet, alle auf einer Fläche von 1.6 x 0.75 Meter, alle mit dem Thema Eisenbahn & Hafen. Ziel ist nicht ein wertender Vergleich der verschiedenen Spurweiten, mehr ein Abtasten der Möglichkeiten, aber seht selbst...


Eisenbahn & Hafen zum ersten: Hattenhaven in N

Die Idee für meine Gleispläne stammt aus "Joachim M. Hill: Modellbahn Gleispläne, Alba-Modellbahn-Praxis Band 1.". Dort ist eine Hafen-Anlage in H0 auf 2.25 x 1.5 Meter angedacht, rmin ist 42 cm. Die Idee findet sich in der 8. Auflage auf Seite 37 ff.

Ausgangspunkt meiner Überlegungen war eine Skizze, die ich in Spur N erstellt habe; ich wollte endlich mal mehr Pläne in N für meine Homepage gleisplan.ch haben.

Die Fläche habe ich erst nicht berücksichtigt, wohl aber eine maximale Eingrifftiefe von 80 cm im Auge behalten. Das Prinzip von Hill habe ich beibehalten, aber aufgrund der grosszügigeren Landschaftsmöglichkeiten habe ich den Hafen offener gezeichnet. Herausgekommen ist ein Plan von "Hattenhaven" auf 1.6 x 0.75 Meter, der mit Minitrix-Gleisen geplant ist:


(aufs Bild klicken -> Link zum Beitrag auf gleisplan.ch)

Hattenhaven ist ein kleiner Hafen irgendwann in der Epoche II oder der Epoche III mit einem kleinen Bahnanschluss, der als Umschlagpunkt zwischen Schiff und Bahn dient. Der Personenverkehr ist eher gering, aber die versendete Gütermenge führt zur Stationierung einer Köf für den Rangierverkehr.

Betrieblicher Mittelpunkt der Anlage ist der viergleisige Bahnhof. Er verfügt über zwei Bahnsteig-Gleise, ein Abstell- und ein Freiladegleis sowie einen Lokschuppen (für die Köf) und einen Güterschuppen.

Vom Bahnhof aus werden zwei Umschlagbereiche angefahren: auf der linken Seite befinden sich die Hafenkontore, auf der rechten Seite legen die Fischkutter an und verladen dort die Seefische in bereitstehende Kühlwagen. Für einen zügigen Betriebsablauf sind hier zwei Gleise eingebaut.

Auf der linken Seite führt die Strecke weg, denkbar wären z.B. ansteckbare Abstellgleise oder ein offener Fiddle Yard.


Eine Nummer grösser: Hattenhaven in H0e

Nun hatte mich der Hafen - äh Hafer aber gestochen und ich wollte das gleiche Thema in H0e umsetzen. Dabei ging ich davon aus, dass aufgrund der identischen Spurweite von 9 mm die Platzbedürfnisse sich in etwa ähnlich sein müssten.


(aufs Bild klicken -> Link zum Beitrag auf gleisplan.ch)

Die Umsetzung zeigte mir dann aber, dass die 180°-Wende wie bei N nicht möglich ist. Daher habe ich die Bereiche Fischverlad und Hafenkontore nicht mehr gegenüber, sondern nebeneinander geplant. Die Hafenszene wirkt so schon einiges kleiner, fast schon "schmalspuriger".

Der schmalspurige Bahnhof von Hattenhaven verfügt jetzt über drei Gleise sowie Lokschuppen, Güterschuppen und Ladestrasse. Aufgrund der grösseren Anzahl Wagen wurden zusätzliche Abstellgleise am Ende von Gleis 2 und 3 gebaut.

Im Bereich des Hafens sind links zwei Gleise für Kühlwagen gebaut worden, wobei aufgebockte Wagen sich hier nicht "kreuzen" dürfen (zu prüfen, eine Annahme des Autors!). Rechts sind zwei Gleise für andere Güter vorgesehen, ggf. könnte auch ein Kran die Szene zusätzlich beleben.


Reduziert, aber möglich: Lünehaven in H0

Nun ist es fast schon logisch, dass die gleiche Fläche auch in H0 noch ausprobiert werden musste Der Hafen ist nun mit der ursprünglichen Idee in N nicht mehr zu vergleichen, weshalb ich einen Namenswechsel ins Auge fasste. Mit Pikos A-Gleis habe ich diesen Plan gezeichnet:


(aufs Bild klicken -> Link zum Beitrag auf gleisplan.ch)

Anstelle der ursprünglich ausgedehnten Wasserfläche und dem parallel angeordneten Hafen ist nun eine Andeutung von Hafenszenen geworden. Die in der Fläche vierfachen Raumforderungen von H0 ggü. N machen sich massiv bemerkbar. Dennoch scheint mir auch diese Idee umsetzbar, sind doch die zentralen Themen von Wasser bzw. Schiffen und der logistischen Schnittstelle Schiff - Bahn nach wie vor klar erkennbar. Zusätzlich entstand in H0 noch eine Schiffstankstelle, die eine Erklärung der gewählten Geometrie ermöglicht.

Lünehaven ist ein kleiner Fischereihafen an der Nordsee. Die (private?) Bahn ermöglichte schon früh den zügigen Weitertransport von frischem Fisch. Aufgrund der geringen Grösse des Hafens wurde der Bahnhof in spartanischer Grösse gebaut.

Für Personenzüge werden Triebwagen eingesetzt, die am Bahnsteig von Gleis 1 halten und als Wendezüge verkehren. Gleis 2 dient dem Umfahren von Güterzügen. An Betriebsstellen sind zu finden: ein Güterschuppen an Gleis 1a, das Freiladegleis im Hafenbereich 2b und - als neuestes Gleis erst später eingebaut - das Anschlussgleis zur Schiffstankstelle. Damit kann zum einen eine spezielle Szene dargestellt, aber auch noch etwas zusätzlicher Verkehr mit dem Zustellen der Tankwagen gemacht werden.

Die Fortführung ist zu einem Fiddle Yard angedacht, hier könnte natürlich auch eine gestaltete Fortsetzung als Strecke realisiert werden...


PS: Eigentlich müsste der Plan auch noch in 0e (ebenfalls 16.5 mm Spurweite) ausprobiert werden, in 0 dürfte nicht mehr viel möglich sein - Weiche und Gegenbogen sind zusammen schon fast 1 Meter lang


markstutz

RE: Drei mal das gleiche? N vs. H0e vs. H0

#2 von shay , 20.11.2008 18:00

Hallo Markstutz,

die gesamte Thematik finde ich von vorneherein superklasse. Ist ein spannendes und auch überaus dankbares Thema, da man gerade bei solchen Hafenmotiven unzählige kleine Szenen und Details unterbringen kann.

Ich würde da tatsächlich H0-Schmalspuren bevorzugen, weil
• die Detailfülle größer und ggf. nicht ganz so schwierig zu bewerkstelligen ist
• der Zubehörmarkt erheblich mehr bietet (man denke nur an den ganzen maritimen Kram von Artitec!)
• das ganze auch für den Betrachter dadurch überschaubarer wird.

Natürlich kann man das Thema auch in H0 (Vollspur) umsetzen, nur benötigst Du dafür entweder mehr Platz oder musst die Gleisanlagen derart reduzieren, dass da kaum noch Spielfreude aufkommt. In N bekommst Du zwar sicher etwas mehr Betrieb, aber ich fürchte, die Detaillierung kommt da ein wenig zu kurz...

Oder was meinst Du?

Gruß: Martin


Gruß: Martin

Question authority - think yourself!


 
shay
InterRegio (IR)
Beiträge: 184
Registriert am: 26.03.2008
Gleise Tillig H0e
Spurweite H0m
Steuerung Analog
Stromart analog AC


RE: Drei mal das gleiche? N vs. H0e vs. H0

#3 von markstutz ( gelöscht ) , 20.11.2008 18:43

Ich würde auch für Schmalspur plädieren, aber in 0 - also 0e. Da kann man sich noch mehr in die "kleinen Details" steigern...

Wie gut das geht (auf der vorgegebenen Fläche), weiss ich noch nicht. Das werde ich wohl morgen mal ausprobieren.


markstutz

RE: Drei mal das gleiche? N vs. H0e vs. H0

#4 von shay , 20.11.2008 19:13

Ich bin gespannt... hilfreich sind da z.B. die Publikationen aus dem alba-Verlag zum Thema "Inselbahnen" (Borkum, Amrum, Wangerooge etc...) oder Rolf Knippers Sonderband zu seiner Küstenbahn.


Gruß: Martin

Question authority - think yourself!


 
shay
InterRegio (IR)
Beiträge: 184
Registriert am: 26.03.2008
Gleise Tillig H0e
Spurweite H0m
Steuerung Analog
Stromart analog AC


RE: Drei mal das gleiche? N vs. H0e vs. H0

#5 von markstutz ( gelöscht ) , 21.11.2008 15:58

So, wie versprochen noch nachgereicht: die Idee auf die Baugrösse 0e (Massstab 1:45, Spurweite 16.5 mm) umgesetzt. Ich habe erst einmal eine grobe Skizze gemacht, da ich mir noch ein paar Inputs erhoffe. Der Rmin beträgt 600 mm, die Weichengeometrie stammt von Peco bzw. ist selber erstellt.




Über die Bedeutung des Gleises zwischen Ausziehgleis und Kontorgebäuden bin ich mir noch nicht ganz im klaren... Auch könnte es zwischen Lokschuppen und Gleis eng werden, zumindest bei aufgebockten Fahrzeugen :konfus:


markstutz

RE: Drei mal das gleiche? N vs. H0e vs. H0

#6 von schaffnerroger , 22.11.2008 09:31

Hallo,

deine Pläne haben alle einen großen Fehler.
So ein Hafen ist kein Selbstzweck sondern dient dem Umschlag von Gütern, hier also von der Bahn auf das Schiff und umgekehrt.
Deshalb sollte auch jeweils mindestens ein, besser zwei Gleise direkt an der Kaimauer entlanglaufen damit Güter direkt umgeschlagen werden können. Zur Wasserseite sollte nur noch Platz für die Anleger und die Gleisbahn eines Hafenkrans frei bleiben.

Damit entsteht eine neue Frage, welche Gleise lassen sich am sichersten (für den Betrieb) auf das Straßenniveau versenken.
Und genau an dieser Stelle habe ich meine Pläne für einen Binnenhafen beendet weil das mit Märklingleis nicht so einfach klappt.

Glückauf
Roger


schaffnerroger  
schaffnerroger
InterRegioExpress (IRE)
Beiträge: 411
Registriert am: 15.05.2005
Gleise M-Gleis und Eigenbau
Steuerung digital MM-DCC


RE: Drei mal das gleiche? N vs. H0e vs. H0

#7 von shay , 22.11.2008 09:40

Hallo Roger,

Dein Einwand ist nur bedingt richtig - wenn ich mir den 0e-Vorschlag ansehe, stelle ich mir auf der linken Seite zwischen Kaimauer und Gleis einen kleinen Ladekran vor - sei es ein stationärer Bockkran oder ein beweglicher auf eigenen Gleisen. In sofern ist dieser Vorschlag nicht wirklich realitätsfern.

Grundsätzlich würde ich Dir aber zustimmen und ggf. eine Art freien Anleger mit eingelassenen Gleisen durchspielen. Es muss ja kein großer Frachthafen mit gewaltigen Güteraufkommen sein, es würde ja bspw. schon ein Kleiner Personenanleger mit manueller Stückgutverladung reichen. Dazu brauchts nicht mal einen festen Kran, da reicht schon der Stückgutkran einer Fähre oder sowas...


Gruß: Martin

Question authority - think yourself!


 
shay
InterRegio (IR)
Beiträge: 184
Registriert am: 26.03.2008
Gleise Tillig H0e
Spurweite H0m
Steuerung Analog
Stromart analog AC


   


  • Ähnliche Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag
Xobor Einfach ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz