Zitat von Beardiepoldi im Beitrag #12
Ich glaube nicht, dass Märklin Entwickler die CS3 entwickelt habe. Ich glaube auch nicht, dass die CS3 zum Kerngeschäft von Märklin gehört.
Klaus
Moin,
starke Aussage mit dem Kerngeschäft.. bezogen darauf das Märklin in ihren Tutorials mittlerweile die CS 3 als Standard-Schnittstelle zwischen Benutzer und Hardware feststellt.
Es ist bestimmt eine Tatsache das die CS 3 nicht den größten Teil des Umsatzes aus macht, allerdings ist die aktuelle komplette Neu-Architektur auf die CS 3 zugeschnitten, und als Service auch noch Abwärtskompatibel bis zur Control Unit (mit Einschränkungen).
Zum Thread-Thema:
Außerdem dürfen wir eine Sache nicht vergessen:
Modellbahn ist ein "Spielzeug für Erwachsene". Die Hersteller sind mehr oder weniger gezwungen ihre Systeme so stark zu vereinfachen, damit sie zugänglicher sind für Nicht-Fachkräfte.
Ein Beispiel:
PC-Steuerung über den Raspberry Pi wird gehen. Aber der muss mit irgendwem kommunizieren der die Gleissignale übersetzt. Und dieses Übersetzen macht eine Zentrale. Die Zentralen können je nach Hersteller auch mehr. Märklin erlaubt es dir sogar damit deine Anlage komplett zu steuern. Kein Netzwerk, kein Internet notwendig.
Wenn man aber sagt, man will "nur" eine Zentrale die die Decoder umwandelt in TCP bzw. UDP Pakete und die an den Raspberry Pi gehen, dann wünsche ich demjenigen viel Spaß bei der Steuerung deiner Anlage. Das wird dann nämlich richtig kompliziert und ist nicht mehr einfach anzuwenden. Ich selber habe solch einen Aufbau zwar in Arbeit, jedoch nutze ich meine CS 3 um mir die ganze Verwaltungsarbeit abzunehmen. Die CS 3 soll für mich alle Artikel verwalten, auslesen und steuern. Meine Software macht dann nur noch die Abläufe und sendet dann Befehl an die CS 3 (Schalte mal Artikel X auf Stellung Y, und lies Rückmeldung Z aus). Da ich aber beruflich Programmiere, habe ich aber auch ein anderes Fachwissen, was man nicht vom Standard-Moba-Kunden erwarten kann, und auch niemals sollte.
Ob der Preis einer CS 3 gerechtfertigt ist?
Ich finde schon!
Immerhin ist als Hardware dort drin mehr als ein Computer verbaut. Es sind verschiedene Kommunikationen möglich (CAN-Bus, Ethernet, USB, Gleisprozessor, ...) und diverse Überwachungen des Gleissystems.
Außerdem hat Märklin eine eigene Oberfläche programmiert und versorgt die Käufer
Gratis mit Software-Updates.So sehr ich auch gerne Idealist bist, können wir froh sein das wir die Updates umsonst bekommen. In dem ein oder anderen Bereich ist es schon akzeptiert das für Software-Updates ordentlich Geld bezahlt werden darf.
Beispiel: Gaming. Schaut euch mal Fifa an. Das Spiel ist seit Jahrzehnten das gleiche. Es gibt nur neue Grafik und die Namen und Gesichter werden getauscht. Das wird bei anderen Spielen als Update erledigt. Für ein neues Fifa dürfen Kunden jedes Jahr 50€ und mehr auf den Tisch legen, damit es "neu" ist. Und für das "neu" wird dann auch alter Fortschritt aus Vorgängern teilweise oder gar nicht übernommen.
Das wäre Vergleichbar mit folgendem:
Alle 3 Jahre gibts eine neue Zentrale. Und die kann man nur nutzen indem man alle Decoder einmal tauscht. Weil das Tauschen aber so aufwendig und Teuer ist, heißt es einfach "Kauft euch doch alle Decoder-Artikel neu". Heißt, alle Loks müssen neu gekauft werden, alle Weichen und Signal-Decoder ausgetauscht werden. Hui, den Aufschrei würde ich gerne mal Miterleben in der Moba-Welt. Und dann nicht am anderen Ende stehen wollen.
Außerdem sind die Central Stations auch mehrere Jahre, wenn nicht Jahrzehnte im Einsatz. Wenn ich mir alle 10 Jahre eine neue Zentral holen würde, wären das am Ende bei 700€ UVP eine Summe von 70€ pro Jahr, bzw. 5€ die ich pro Monat zur Seite legen müsste, um mir in 10 Jahren eine Zentrale für den gleichen Preis neu zu kaufen. Wenn es dann eine neue gibt. Und ich sie brauchen würde.
Grüße
Steffen