Einfacher Spurwechsel im Bogen

#26 von fbstr , 16.07.2022 17:27

Allein schon der Betonkasten aus Holzleisten mit Gips verspachtelt sieht gut aus!

#27 von BR180 , 17.07.2022 08:10

Wahnsinnsarbeit, was für eine phantastische Detailierung, einfach super.

#28 von der Wedeler , 18.07.2022 15:16

Hallo Thomas,

Zitat von Xrot im Beitrag #22
Als erstes muss ich sagen, dass ich nicht gerade als massstabgetreuer Modellbauer bekannt bin. Mein Gebastel verfehlt immer wieder mal den Massstab, z.T. ganz erheblich. Die Gesteinsbrocken der Portalmauer sind z.B. mächtig gross geraten.

Das hätte ich angesichts der akkuraten Darstellung vieler Details auf dem Modul nicht gedacht, eher im Gegenteil!

Zitat von Xrot im Beitrag #23
Der Tunnel verengt sich tatsächlich nur wenige Meter hinter dem Portal.

Ja, das ist so, übrigens auch gut an den überbreiten Randwegen rechts und links der beiden in das Portal führenden Gleise zu erkennen. Das ganze Portal wurde beim Bau der zweiten, kurzen Röhre erheblich verändert. Man hat ja - ich meine in den 1940ern - den Bahnhof Göschenen quasi in den Tunnel hinein verlängert. Insofern sind diese Öffnungen hier viel größer als normal. An das Südportal kommst Du nicht heran, da wurde bereits in den 1960ern eine Straße drüber gebaut, aber es gibt ja genügend andere Beispiele. Ich habe gerade leider keine Zeichnung aus älteren Bauvorschriften zur Hand, aber ich bin mir sicher, dass viele Tunnelquerschnitte nicht exakt kreisförmig sind. Die Tunnelwände müssten sonst direkt über dem Boden wesentlich flacher nach außen geneigt sein, was aber nicht der Fall ist. Der Scheitel ist dagegen etwas abgeflacht, so dass es für die Gewölbewirkung gerade noch ausreicht und nicht zu viel Totraum ausgebrochen werden muss. Man hat sich aber im Laufe der Jahrzehnte langsam an den optimalen Querschnitt herangearbeitet. Die Semmeringbahn weist z.B. auch sehr große Tunnelquerschnitte auf, in denen die Oberleitung kaum eingezogen werden musste. Später wurden die Querschnitte kleiner, bei 3,50 m Gleisabstand teilweise so klein, dass die Oberleitung nicht mehr durchpasste und ein zweiter Tunnel gebaut werden musste (Rechte Rheinstrecke, Roßstein- und Loreley-Tunnel). Die Neubautunnel der letzten Jahrzehnte bekommen wieder größere Querschnitte.

Viele Grüße
Heiko

#29 von Xrot , 25.07.2022 18:21

Hallo Segmentbahner und andere Besucher,

Erst noch ein kurzer Nachtrag zu den Gotthard Tunnelportalen:

Bereits beim ursprünglichen alten Nordportal [1] scheint eine übergrosse Öffnung geplant gewesen zu sein [2], bevor der Bahnhof Göschenen Richtung Tunnel vergrössert wurde. Ich könnte mir vorstellen, dass dies aus rein optischen/gestalterischen Gründen so gebaut wurde. Das Nordportal sollte vielleicht bei "Photo ops" (Werbeaufnahmen) die Gewaltigkeit des Gotthardtunnels widerspiegeln. Das Südportal wurde andererseits deutlich kleiner gestaltet [3]. Das Tragseil der Oberleitung scheint dort nicht in die Portalöffnung hinein zu passen.
[1] Lee Krystek, The Gotthard Rail Tunnels. The musuem of unnatural mystery, 2016.
http://www.unmuseum.org/7wonders/gotthard.htm
[2] Michael Gasser, Tunneldurchstich am Gotthard. ETH-Bibliothek, Archive und Nachlässe, 3999:12/31 Hs (Ausschnitt), 2010.
https://etheritage.ethz.ch/2010/10/15/tu...ch-am-gotthard/
[3] Jürg Trick, Gerhard Wyss, Gotthardtunnel Südportal mit Wachthaus, Airolo TI, Schweiz: um 1890. Verein Historische Militäranlagen, Freiburg/Bern, 2013.
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:...l_Wachthaus.jpg

Zurück zum Segment:

In loser Folge werde ich nun Bilder von Details auf dem Segment einstellen. Beginnen möchte ich diese Folge mit Fotos zum Entwässerungssystem entlang der Bahnlinie. Auf beiden Seiten der doppelspurigen Strecke befinden sich Entwässerungsgräben. Von diesen Gräben fliesst das Regenwasser einerseits zur Segmentmitte in eine Wiese auf der Vorderseite des Segments (Bild 1) und andererseits durch drei Ablaufroste in ein unterirdisches Abwassersystem.

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Bild 1: Wiese auf Segmentvorderseite.

Gleich beim Tunnelportal befindet sich eine runde Dole (Bild 2), wie ich diesen gelochten Schachtdeckel in der Schweiz umgangssprachlich nennen würde. Der Dolendeckel wurde in CAD entworfen und auf dem 3D Drucker gedruckt.

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Bild 2: Dolendeckel.

Auf der anderen Seite der Strecke befindet sich ein rechteckiger Gitterrost (Bild 3), der aus ⌀0,4 mm Kupferdraht und Code 40 Schienenprofil gebaut wurde: Stäbe aus Draht wurden in einen rechteckigen Rahmen aus Schienenprofil eingelötet.

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Bild 3: Gitterrost.

Das dritte Einlaufgitter (Bild 4) ist ebenfalls aus Draht und Schienenprofil entstanden. Die Betonteile sind aus Karton gefertigt. Der Deckel der Einstiegsöffnung oben ist ein einfacher 2D Ausdruck auf Papier. Dieser Betonabwasserschacht ist übrigens ausgerechnet an diesem Ort entstanden, um den Weichenstelldraht im Bereich des Entässerungsgraben zu kaschieren (Bild 5).

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Bild 4: Einlaufgitter.

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Bild 5: Weichenstelldraht.

Edit: Tippfehler beseitigt.

#30 von hohash , 25.07.2022 18:31

Was für großartig gebaute Details, Thomas!

#31 von BR180 , 26.07.2022 16:02

Zitat von hohash im Beitrag #30
Was für großartig gebaute Details, Thomas!

Ich schließe mich der Aussage meines Vorredners vollumfänglich an.

#32 von Schwanck , 26.07.2022 16:55

Moin,

und das Beste an einem derartigen Gleisbau ist, dass man den Mist mit der kulissengeführten Kurzkupplung vergessen kann. Mit den Übergangsbögen und den großen Radien ist ein echtes "Federpuffer an Federpuffer-Fahren" auch mit langen Wagen möglich.

#33 von Xrot , 28.07.2022 06:14

Sali zämme,

Zitat von Schwanck im Beitrag #32
Mit den Übergangsbögen und den großen Radien ist ein echtes "Federpuffer an Federpuffer-Fahren" auch mit langen Wagen möglich.

Ja, je nach räumlichen Verhältnissen vielleicht denkbar. Bei Austellungsanlagen kann man eine 5m lange ✕ 3m breite Kehrschlaufe unterbringen (bei Radius 1,5 m). Zu Hause wäre eine Anlage ohne Kehrschlaufen immer der Wand entlang machbar, wenn alle vier Wände des Zimmers zur Verfügung ständen (z.B. Dachboden mit Einstieg in der Mitte). Bei meinen räumlichen Verhältnissen bin ich auf (1,2m breite) Kehrschlaufen angewiesen, wenn Züge fahren und nicht nur auf dem Segment herumstehen sollen. Deshalb werden meine Wagen mit Kurzkupplung fahren.

Und nun möchte ich einige weitere Details zeigen, die sich auf dem Segment befinden: Büsche mit grossen länglichen Blüten. Die Blütenstängel sind Zahnstocher, auf die ein Tropfen Holzleim aufgetragen wurde. Danach wurden Sandkörner auf den Leim gestreut. Nach Durchtrocknen wurden die Blüten bemalt: Zuerst grüne Grundierung, dann einzelne Sandkörner blau betupfen, dann weisse/hellblaue Akzente setzen. Inspiriert wurde ich von einem Busch in userem Garten.
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#34 von BR180 , 28.07.2022 18:06

Zitat von Xrot im Beitrag #33
Sali zämme,
Zu Hause wäre eine Anlage ohne Kehrschlaufen immer der Wand entlang machbar, wenn alle vier Wände des Zimmers zur Verfügung ständen (z.B. Dachboden mit Einstieg in der Mitte). Bei meinen räumlichen Verhältnissen bin ich auf (1,2m breite) Kehrschlaufen angewiesen, wenn Züge fahren und nicht nur auf dem Segment herumstehen sollen. Deshalb werden meine Wagen mit Kurzkupplung fahren.

Naja, nur bedingt richtig.
Temporäre Anlagen gibt es ja auch.
Da kann man auch mal vor dem Schrank bauen.
Zumindest kann mann da schon bessere Radien bauen, wenn man will.

#35 von Xrot , 30.07.2022 20:20

Hallo Maurice,

Zitat von BR180 im Beitrag #34
Naja, nur bedingt richtig.
Temporäre Anlagen gibt es ja auch.
Da kann man auch mal vor dem Schrank bauen.

Ich glaube nicht, dass wir uns widersprechen. Meine Absicht war, den Standpunkt klar zu machen,

dass bei einer Anlage zu Hause eine 5✕3m Kehrschlaufe eher schwierig unterzubringen sei, und
dass man aber mit einer geeigneten Streckenführung eine Anlage mit 1,5 m Mindestradius ohne Kehrschlaufen aufbauen könne.

Wenn man aber etwas Fahrstrecke haben will (und nicht nur die langen Züge mit langen Wagen auf einem L hin und herschieben will), sollte man eben am besten alle vier Wände in einem Zimmer einbeziehen können, damit man z.B. den Kreis der Wand entlang schliessen kann. Andere Möglichkeiten wollte und will ich damit ausdrücklich nicht ausschliessen.

Eine temporäre Strecke vor dem Schrank unterscheidet sich vom Konzept her nicht von einer festen Anlage, bei der die Strecke durch den Schrank führt. Wenn man fahren will (d.h. die Anlage aufgebaut ist), muss dann aber eben die Wand mit dem Schrank zur Verfügung stehen, so oder so. Für meine Anlage sind übrigens neben der fest aufgebauten Anlage auch temporär aufbaubare Segmente quer durchs Haus geplant. (Planen kann man ja, was dann tatsächlich gebaut wird, ist eine andere Frage! Das hier präsentierte Segment wird Bestandteil einer festen Anlage sein.)

Liebe Leser,
Und weiter geht es mit gebastelten Details: Trockenmauer der vorderen Segmentkante entlang.
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Obwohl der Sand bei uns am Strand sehr fein erscheint, sind doch erstaunlich viele grobe Sandkörner vorhanden, die man durch Sieben herausfiltern kann. Die auf ihrer Seite liegende Mauer wurde so hergestellt: Holzverschalung mit Plastikband auslegen und mit Sandkörnern füllen. Wasserlöslichen Holzleim mit etwas Wasser verdünnen und in die Verschalung giessen. Trocknen lassen. Verschalung entfernen. Überstehenden Leim (vor allem auf der unteren Seite) mit Rasierklinge und nassem Pinsel entfernen. Fehlstellen mit Aufkleben einzelner Sandkörner ausbessern (vor allem als Abschluss oben auf der Mauer).
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Beim Bild oben kann man den Rand der Verschalung erkennen. Da habe ich den Leim am Rand nicht sorgfältig genug entfernt.

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#36 von Xrot , 06.08.2022 17:39

Sali zämme,

Ein weiteres kleines Detail ist eine Holzscheiterbeige neben der Strecke, nördlich der Schweiz wohl als Holzstoss bekannt. Der Stapel wurde aus Zahnstochern, Bambusspiessen und Holzschwellen (=kopflose Zündhölzer) hergestellt, die z.T. der Länge nach gespalten wurden. Die Rundhölzer wurden vor dem Schneiden und Spalten in verschiedenen Brauntönen bemalt.

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Übrigens habe ich eine Scheiterbeige vor meinem Haus, und mehrere Amerikaner haben dazu bemerkt, dass diese Art des Holzstapelns sie sofort an Deutschland (oder im weiteren Sinne an Mitteleuropa) erinnere, wo an jeder Waldecke ein solcher Holzstoss stände. In Amerika gäbe es das nicht. Holz wird anscheinend eher in einem ungeordneten Haufen gelagert. Ich persönlich kann das weder bestätigen noch widerlegen, aber ich sehe immer wieder, dass zumindest kleinere Mengen Brennholz vor einem Kamin generell auch hier hübsch geschichtet werden.

P.S. Während der nächsten drei Wochen werden von mir keine Beiträge erscheinen, da ich in den Ferien sein werde.

#37 von hohash , 06.08.2022 20:43

Das sind wirklich fantastische Detailarbeiten, Thomas!

#38 von BR180 , 07.08.2022 08:09

na denn, schönen Urlaub

#39 von Xrot , 31.08.2022 23:20

Liebe Modellbähnler,

Ich melde mich aus den Ferien zurück und möchte mich bei Andreas (@hohash) und Maurice (@BR180) für ihre aktive Teilnahme in meinem Thread bedanken. Ich freue mich sehr darüber!

Weiter möchte ich einige Urlaubsbilder zeigen, die in der Region Basel entstanden sind. Bezüglich meines letzten Beitrags (#36) muss ich berichten, dass ich im Allschwiler Wald zwar viel aufgeschichtetes Holz gefunden habe aber keine einzige Holzbeige, die der auf meiner Anlage entspricht. Ich finde es amüsant, wie meine Vorstellungen der Schweiz am Vorbild vorbeigehen bzw. völlig veraltet sind.

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Bild 1: Holzlagerung im Allschwiler Wald bei Basel, August 2022.

Weiter noch Sichtungen zweier Schienenfahrzeuge, die mich begeistern.

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Bild 2: Basler Tram Be 2/2 Nr. 156 [1] (gesehen am 25.8.22 beim Bankverein Basel). Die Be 2/2 Drämmli wurden noch während meiner Jugendzeit im Regelbetrieb auf der Linie 7 eingesetzt [2]. Die Zuglänge wurde damals auf der Linie 7 (vermutlich wegen der beschränkten Platzverhältnisse bei der Haltestelle der Binninger Tramschlaufe) im Allgemeinen sehr kurz gehalten.

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Bild 3: Re 4/4 I abgestellt in Sissach (gesehen bei Vorbeifahrt aus fahrendem Zug am 26.8.22).
Es muss sich um die historische TEE Re 4/4 I 10034 handeln [3,4].

Quellenverzeichnis
[1] Historische Fahrzeuge, Motorwagen Nr. 156. Tram-Oldtimer Basel.
https://www.tramoldtimer-basel.ch/fzbvb156.html
[2] BVB: Linie 7. www.tram-basel.ch
https://www.g-st.ch/trambasel/bvb_blt/ht...linie07_00.html
[3] Simon Bütikofer, Die historische TEE Re 4/4 I 10034. Bahnbilder.de, 2014.
https://www.bahnbilder.de/bild/schweiz~e...ee-re-44-i.html
[4] Gent of Leisure, SBB Re 4/4' TEE Classic. flickr, 2014.
https://www.flickr.com/photos/lickeybanker/15035780022

#40 von Emmentaler , 01.09.2022 08:42

Hallo Thomas

Zitat von Xrot im Beitrag #39

Weiter möchte ich einige Urlaubsbilder zeigen, die in der Region Basel entstanden sind. Bezüglich meines letzten Beitrags (#36) muss ich berichten, dass ich im Allschwiler Wald zwar viel aufgeschichtetes Holz gefunden habe aber keine einzige Holzbeige, die der auf meiner Anlage entspricht. Ich finde es amüsant, wie meine Vorstellungen der Schweiz am Vorbild vorbeigehen bzw. völlig veraltet sind.

Nein, solche Holzbeigen gibt es noch. Kann gerne mal hier in den Wald gehen und Bilder machen.
Deine Holzbeigen, und alles drum herum,

Grüsse
Walter

#41 von Xrot , 02.09.2022 16:17

Hallo Walter,
Danke fürs Vorbeischauen und für Deinen Beitrag! Ja, ich glaube Dir auf jeden Fall, dass es die altherkömmliche Holzbeige noch gibt.
Deine Bilder auf flickr sind übrigens grossartig! Und Deine Modellbahnfahrzeugsammlung ist ganz nach meinem Geschmack. Super Fahrzeuge!

Liebe Leser,
In diesem Beitrag stelle ich einfach mal Detailaufnahmen der Wiese auf der Vorderseite des Segmentes ein. Die Blumen sind bemalte Leimtröpfchen, die auf Grashalme aufgetragen wurden.
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#42 von hohash , 02.09.2022 16:20

Hallo Thomas, deine Detailverliebtheit ist schon der Hammer!

#43 von Xrot , 07.09.2022 06:02

Hallo Andreas,
Vielen Dank für Deinen Kommentar! Klasse auch bei Deiner Arbeit, wie sehr Du Dich mit den Details befasst. Gefält mir sehr gut.

Liebe Leser,
Ein weiteres Detail auf dem Segment ist die Darstellung von diversen elektrischen Einrichtungen wie Kabelkanäle und Schaltkästen.

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Bild 1: Kabelkanal der Bahnlinie entlang. Der angedeutete Kabelkanal entstand aus einem Kartonstreifen, der in diversen Grau- und Grüntönen bemalt und anschliessend in kleine Stückchen geschnitten wurde. Diese Stückchen, die Abdeckplatten des Kanals, wurden darauf auf einen weiteren Kartonstreifen aufgeleimt, bevor dieser dem Gleis entlang verlegt wurde.

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Bild 2: Schaltkästen der Bahn. Der niedrige Kasten links soll eine Art Schaltkasten darstellen, den ich häufig z.B. im Vorfeld des Bahnhofs Basel SBB gesehen habe [1a] und der meist sehr verwittert daherkommt. Der rechte Kasten stellt eine neuere Universalbauart eines Schaltkastens dar, die man heute überall findet sowohl bei der Bahn als auch anderswo [1b,2]. Ich entwarf beide Schaltkästen mit CAD und druckte sie auf dem 3D-Drucker.

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Bild 3: Anschlusskasten mit Metallgestell und seitlich angebrachtem Streckentelefon. Der Metallrahmen entstand aus Schienenprofil, der Kasten und das Telefon wurden 3D-gedruckt. Ein oranges Streckentelefon [3] musste einfach auf die Anlage, ob das nun an dieser Stelle vorbildgerecht ist oder nicht.

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Bild 4: Weichenstelleinrichtung, einer modernen schlanken Weiche nachempfunden [1c]. Die grauen Teile im Schotter entstanden aus Kartonstreifen und Evergreen Profilen.

Quellenverzeichnis
[1] lorirocks777, Cab Ride Basel SBB - Däniken RB, Switzerland. YouTube, 2018.
https://www.youtube.com/watch?v=tRLEs4Q5Ikg
a) 67s, b) 127s, c) 420s.
[2] Schaltkasten Verteilerkasten Gross H0. Swiss Model Rail.
https://www.swissmodelrail.ch/shop/index...roduct&info=726
[3] hans.hirsch, streckentelefon. flickr, 2011.
https://www.flickr.com/photos/47445822@N02/5600758595/

#44 von maybreeze , 10.09.2022 14:15

Servus,

das richtige Wort für diese exzellenten Details ist: AKRIBIE

#45 von Xrot , 11.09.2022 06:49

Hallo Klaus,
Schön, dass Du vorbeischaust und danke für den Applaus.

Liebe Leser,
Danke für Euer Interesse an meinen Bastelarbeiten! Und vielen Dank an alle, die mich regelmässig mit einem 👍 unterstützen.
Als nächsten Beitrag in der Serie der Detailaufnahmen stelle ich hier Bilder von meinen selbstgebauten Sträuchern vor, die auf dem Segment gepflanzt wurden. Wie diese Sträucher entstanden sind, habe ich anderswo (Kleine Basteleien aus Waldbünden) bereits beschrieben [Link].

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#46 von Xrot , 17.09.2022 07:55

Liebe Leser,

Die folgenden Bilder sind vorläufig die letzten dieser Folge von Detailaufnahmen. Hier zeige ich die Beschriftung der Masten und Signale, Schilder der Kilometrierung und zwei Signaltafeln entlang der Strecke.

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Bild 1: Beschriftete Masten Nr. 13, 14 (Bahnhofausfahrt) und 23 (Abstellgleis).

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Bild 2: Markierung der Kilometrierung [1], welche vom Bahnhof aus Richtung Süden ansteigt.

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Bild 3: Vorbildfoto, das ich diesen Sommer in der Schweiz geknipst habe. Ersichtlich sind die Kilometrierung (19,221 km) und die Kennzeichnung des Masts (Nr. 35).

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Bild 4: Ausschnitte eines Vorbildfotos von Hansueli Krapf (bewilligte Reproduktion; Copyright Hansueli Krapf [1]): Schild zur Kilometrierung (links) und Einfahrsignal D mit Vorsignal zum Ausfahrsignal B mit entsprechenden Kennzeichnungen (rechts).

Die Kennzeichnung der Signale beginnt mit dem Buchstaben A beim nördlichsten Signal des Bahnhofes [1-4]. Bei meinem Bahnhof Schilfhausen HB gibt es folgenden Signale:
A Einfahrsignal aus Richtung Norden
B Ausfahrsignal in Richtung Norden
C Abschnittsignal am Bahnsteig in Richtung Norden
D Abschnittsignal am Bahnsteig in Richtung Süden
E Ausfahrsignal in Richtung Süden
F Einfahrsignal aus Richtung Süden
Vorsignale erhalten die selbe Bezeichnung wie das zugehörige Hauptsignal und werden zusätzlich mit einem Stern (*) gekennzeichnet [1,5].

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Bild 5: Da in Schilfhausen noch in der Bahnhofsausfahrt ein Tunnel steht, wird die Stellung des Ausfahrsignals E im Tunnel mit einem Vorsignal E* vor dem Tunnel angekündigt. Der Gleisabschnitt vor dem Signal E trägt auf dem rechten Gleis die Nummer 83, auf dem linken Gleis 84 und wird zur eindeutigen Identifizierung des Signals herangezogen [2,3]. (Die beiden Gleise sind die Verlängerungen der Bahnsteiggleise 3 und 4.)

Zwergsignale in der Nord-Süd Richtung werden in Kombination mit der Gleisbezeichnung mit einem nachgestellten Buchstaben A gekennzeichnet [2,6], die in der umgekehrten Richtung mit B. (Alternativ werden in Kombination mit der Weichenbezeichnung anstatt A und B die vorgestellten Buchstaben X und Y verwendet [7].)

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Bild 6: Zwergsignal 74B. Auf der Rückseite befindet sich ein Pfeil, der zum zugehörigen Gleis zeigt [8]. Ist das Signal auf "Fahrt" gestellt, leuchtet auf der Rückseite ein diagonaler Balken.

Bild 7 zeigt ein Signal, das ein Gefälle der Strecke von 10‰ über die nächsten 340 m anzeigt [9,10]. Auf der Gegenseite steht ein Neigungszeiger, der einen horizontalen Gleisverlauf für die nächsten 1000 m meldet.

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Bild 7: Neigungszeiger.

Edit: Tippfehler korrigiert.

Quellenverzeichnis:
[1] Hansueli Krapf, Impressions from the drivers cabin on the Chemin de fer Montreux Oberland bernois. Wikimedia Commons, 2012.
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:...ud_Flendruz.JPG
[2] Schweizer Stellwerke. ModellStellwerk, V. 10, S. 153-154, 01.01.2022.
https://www.domino-67.ch/index_htm_files...%20Teil%201.pdf
[3] Stefan Niklaus, Stellwerke und Signale. Gleispläne der Schweiz.
https://www.gleisplaene-schweiz.ch/mecha...-domino-67-neu/
[4] Giorgio, Nummern und Bezeichnungen an Signalen. Gotthardmodell.
https://www.gotthardmodell.ch/anlagen/si...l/nummerierung/
[5] NAC, Courtemaîche-Bure railway line. Wikimedia Commons, 2016.
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:...re_090716_2.jpg
[6] Arthur Baumgartner, Zwergsignale. fotocommunity, 2018.
https://www.fotocommunity.de/photo/zwerg...artner/41475065
[7] Giorgio, Station Wassen. Gotthardmodell.
https://www.gotthardmodell.ch/anlagen/ak...%5D=zwergsignal
[8] Stiftung Historisches Erbe der SBB, Rückseite eines Zwergsignales. Fotoarchiv SBB Historic, C_0032_0056, 1965.
https://www.sbbarchiv.ch/detail.aspx?ID=213808
[9] Bundesamt für Verkehr - Schweizerische Eidgenossenschaft, Signale. Fahrdienstvorschriften FDV A2020, R 300.2, 2020.
https://www.bav.admin.ch/bav/de/home/rec...n/fdv-2020.html
[10] Hurni Christoph, Neigungszeiger FBN: Gefälle 23 ‰ - 220 m. flickr, 2019.
https://www.flickr.com/photos/40826712@N00/48128019378

#47 von fbstr , 17.09.2022 08:19

Moin Thomas,

Zitat von Xrot im Beitrag #46
Die folgenden Bilder sind vorläufig die letzten dieser Folge von Detailaufnahmen.

dass es ab jetzt keine weiteren Details bei Dir gibt, die sich lohnen mit Bildern gezeigt zu werden - glaube ich Dir nicht wirklich

Wie immer sehr toll gemacht!

Ich vermute mal die Signale hast Du auch selber entworfen und 3D gedruckt, richtig?

Die Beschriftung der Masten mit Ausdrucke vom Laserdrucker? Oder gar Anreibebuchstaben oder Decals? Muß mal meinen Drucker testen, ob der so gut drucken kann, ich denke eher nicht.

Und zu den Masten selber:

Hast Du da Messingprofile genommen oder Polystyrol (Evergreen)?
Was mich auch begeistert ist das exakt gebogene Drahtstück für das Kilometerschild...

Einfach klasse was Du da zauberst. Also wegen mir dürfen da noch mehr Detailaufahmen kommen...

#48 von Xrot , 19.09.2022 06:36

Hallo Frank, Hallo liebe Mitleser,

Vielen Dank für Deinen Beitrag, Frank! Ich möchte bei dieser Gelegenheit bemerken, dass mich Deine eigenen Bastelarbeiten total begeistern, obwohl unsere Interessen zwar überlappen, aber die Schwerpunkte doch auch etwas anders gelagert sind. Das zeigt eben die Breite unsers gemeinsamen Hobbys.

Zitat von fbstr im Beitrag #47
Ich vermute mal die Signale hast Du auch selber entworfen und 3D gedruckt, richtig?

Ja, die Signale habe ich mit CAD entworfen und auf dem (billigen/gratis) 3D-Würstchenleger meiner Tochter gedruckt.
Siehe Beitrag #20.
Siehe "Basteleien aus Waldbünden" bezüglich Drucker, Software, erste Erfahrungen etc.

Zitat von fbstr im Beitrag #47
Die Beschriftung der Masten mit Ausdrucke vom Laserdrucker? Oder gar Anreibebuchstaben oder Decals? Muß mal meinen Drucker testen, ob der so gut drucken kann, ich denke eher nicht.

Fotodruck von Fotoservice: Symbole etc. wurden in PowerPoint entworfen, als pdf-File exportiert (Vektorgrafik), und mittels Fotoeditor (GNU Image Manipulation Program) mit 600 dpi Auflösung als jpeg-File abgespeichert (15x10 cm = 3600x2400 Pixel). Online zum Fotoservice im Quartier hochgeladen und Foto anschliessend abgeholt. Geht mir schnell genug (3 Stunden) und kostet praktisch nichts (25 Cents).
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Zitat von fbstr im Beitrag #47
Hast Du da Messingprofile genommen oder Polystyrol (Evergreen)?

Die Masten (aus Neusilber) sind von Sommerfeldt. Sehr zu empfehlen (leicht lötbar, sehr stabil). Bedenke auch, dass ich 2 kg Spannung auf der Fahrleitung habe (Anmerkung #11). Da braucht es schon stabile Metallmasten.
Siehe Beiträge #14,#15.
Siehe "Basteleien aus Waldbünden" bezüglich Vorbereitung der Masten.

Bezüglich weitere Bilder des Segmentes: Die werden schon kommen. Ich habe vor, das Segment vorläufig als Diorama zum Vorstellen von Rollmaterial zu verwenden. Haltet die Augen offen: Im Thread "Fotos von vorbildorientierten Zügen auf der Modellbahn" wird in den nächsten Tagen ein Beitrag zum Iris EC 96/97 von mir erscheinen. Siehe in diesem Zusammenhang auch meinen älteren Beitrag im selben Thread "EN 220/221 Paris—Venezia". Bis das Segment endlich mal an eine Anlage angedockt werden kann, wird es schon noch etwas dauern, denn die Anlage muss erst noch gebaut werden.

Und der Regel "kein Beitrag ohne Bild" folgend: Neigungszeiger am Mast Nr. 11, und EN 221 Paris—Venezia bei der Vorbeifahrt am Zwergsignal 74B (im Bild unten noch unbeschriftet).
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#49 von Xrot , 07.10.2022 05:32

Liebe Leser,

Danke für Euer Interesse an diesem Segment! Mit diesem letzten Beitrag schliesse ich vorläufig dessen Beschreibung ab, obwohl ich schon noch das eine oder andere Bild nachreichen will. Beginnen möchte ich gleich mal mit zwei Bilderserien, die kürzlich entstanden sind:

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• EuroCity Iris um 2010

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• Schweizer Schnellzug in grün um 1970

Aber viel Neues wird es hier nicht mehr zu sehen geben. Einige wenige Dinge sind auf dem Segment noch zu tun:

Drei der vier Zwergsignale müssen noch hergestellt und installiert werden (siehe #20).
Tunnelportal/-röhre wird noch abgeändert/fertiggestellt (siehe #21-23).
Am dem Bahnhof zugewandten Segmentende müssen die Gleise noch endgültig verlegt und eingeschottert werden. Dies wird erst zusammen mit dem anschliessenden Nachbarsegment erfolgen, damit der Gleisverlauf im Bogen über die Segmentgrenze hinweg bis aufs Nachbarsegment harmonisch fortgesetzt werden kann.
Mit weiteren Details und farblichen Nachbehandlungen werde ich mich noch lange beschäftigen können. Aber vorerst werde ich den Schwerpunkt auf den Bau weiterer Segmente setzen.

In diesem Zusammenhang möchte ich auf meinen nächsten Bauthread aufmerksam machen [Link]. Darin wird ein ganz anderes Thema behandelt: Bergbahn mit engen Kurven und kurzen Zügen. Im schematischen Plan meiner Anlage (Bild 1) kann man das Bergbahnsegment, das die WOB Strecke Schattenloch—Spätenwald beherbergt, im Gesamtkonzept einordnen. Das Segment des gegenwärtigen Threads (Spurwechsel im Bogen) liegt in der roten Ausfahrt des Bahnhofs Schilfhausen HB Richtung Äckengschtaabi/Cinquevalli nach Abzweigung der Trommelbachlinie.

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Bild 1. Netzplan meiner geplanten Anlage. Legende der Symbole:
◯ Durchgestalteter sichtbarer Bahnhof/Haltepunkt
Ⓢ Schattenbahnhof
Ⓤ Haltepunkt im Untergrund (nicht sichtbar)
Ⓧ Imaginäre Fortsetzung einer Strecke

Jetzt noch einige Bemerkungen zu den Nachbarsegmenten.

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Bild 2. Zug fährt aus Richtung Cinquevalli kommend in Schilfhausen HB ein.

Auf der linken Seite des Segmentes wird sich ein grösseres Segment (2 m ✕ 60 cm) mit vielen Gleisen anfügen. Dieses linke Nachbarsegment wird den Vorbahnhof Schilfhausens mit etlichen Gleisanlagen aufnehmen. Auf diesem Segment wird auch die WOB Trommelbachlinie abzweigen. Das Segment wird das Herzstück, das Hauptthema, meiner Anlage darstellen: Vorbahnhof, Gleisfelder, Weichenstrassen, mit Gleisen völlig überladen, ohne Platz für Gestaltung von Landschaft, nur Eisenbahn, allen Regeln des Anlagenbaus widersprechend.

Rechts des Segmentes wird sich im Tunnel eine 90° Rechtskurve anschliessen. Danach wird die Strecke vorerst in eine Kehrschlaufe im Untergrund führen. Zu einem späteren Zeitpunkt, bei dem die Anlage bereits einen betriebsfähigen Zustand erreicht haben soll, beabsichtige ich, Segmente der Gwitterstockstrecke zu bauen und diese als Fortsetzung des gegenwärtigen Segmentes nach rechts aufzubauen. Die Gwitterstocksegmente werden aber nie Teil der fest aufgebauten Anlage sein können, da mir der Platz dazu fehlt. Diese Segmente werden an Spieltagen aufgebaut werden, und die entsprechende Strecke wird ins Nachbarzimmer führen müssen.

#50 von Fisch65 , 07.10.2022 19:42

Hallo Thomas,

Erstmal ein dickes Lob und .

Ich finde es toll wie du baust, insbesondere deine Detailverliebtheit. Hier bleibe ich dran und schaue regelmäßig vorbei.

Mit freundlichen Grüßen Manfred

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RE: Einfacher Spurwechsel im Bogen

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Einfach nur akribisch

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Bitte geben Sie einen Grund für die Verwarnung an

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