RE: Behandlung der Tischlerplatte vor dem Geländebau notwendig?

#1 von JPX ( gelöscht ) , 29.03.2013 17:23

Hallo Stummies!
Vielleicht kann mir jemand bei der Frage helfen, ob man die Platte für die Modelleisenbahn (in meinem Fall eine Multiplex-Platte (18 mm stark) behandeln muss, bevor man nach dem Gleisbau (Korkbettung) mit dem Bau des Geländes beginnt, oder ob dies nicht erforderlich ist. Ich habe allerdings irgendwo gelesen, wenn man eine Bearbeitung (Grundierung, Einfärbung in grau-braun z.B.) vornimmt, dass man die Platte dann von beiden Seiten behandeln muss, da sie
sich ansonsten durch die einseitige Behandlung verformen könnte. Die Einfärbung sei im übrigen erforderlich, damit die Platte bei den verschiedenen Geländematerialien nicht durchschimmert.
Für eine kurze Information wäre ich sehr dankbar!

Viele Grüße

Jürgen


JPX

RE: Behandlung der Tischlerplatte vor dem Geländebau notwendig?

#2 von Stefan7 , 29.03.2013 21:42

Hi Jürgen,

also ich will jetzt mal nicht verbindlich antworten, aber das es Probleme geben könnte wenn ich die Platte nur auf einer Seite anmale, wäre mir neu.
Wenn man vor dem Gestalten etwas Untergrundfarbe aufbringt, kann nicht schaden.
Ich hab auch schon mit Abtönfarbe geklebt, da hast du Untergrund und Kleber in einem.

Spekulative Grüße

Stefan7


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RE: Behandlung der Tischlerplatte vor dem Geländebau notwendig?

#3 von Shoogar , 30.03.2013 00:12

Grundsätzlich sind Multiplexplatten per se anfällig für Verzug.
Ich habe schon etliche bekommen, die sich unbearbeitet bereits hervorragend für den Schiffsbau eigneten, und deshalb bloß für kleinere Zuschnitte zu verwenden waren.
Tatsächlich kann schon der erste Schnitt die Spannungen in der Platte (die diese in sich gerade halten sollen [Sperr- holz]) erheblich verändern, sodaß diese für den vorgesehenen Einsatz unbrauchbar wird.

Schwächere Platten wie solche, die im Modellbau üblich sind, kann man natürlich mit entsprechendem Unterbau in die gewünschte Lage fixieren.

Aber besonders großflächige einseitige Aufträge gerade wasserlöslicher Produkte, Kleber oder Farben, können die hygroskopischen Eigenschaften des Holzes durchaus stärker wirksam werden lassen als es die Unterkonstruktion zulässt, was sich bis zum Lösen von Verbindungen auswirken kann.

Die Auswirkungen können von marginal bis verheerend die gesamte Bandbreite umfassen.
Das hängt von den Hölzern (überwiegend der Wuchsrichtung) ab, die in den Platten Verwendung fanden.
Den kannst Du an den verwendeten Platten allerdings kaum kontrollieren.
Bei ca. 1 -1,5 mm Schichtdicke sieht man da nicht allzuviel.

Drum würde ich die Platten entweder erstmal mit einem lösemittelhaltigen Produkt absperren, andernfalls bei großflächigem Auftrag (das Aufkleben eines Korkuntergrundes für die Trasse wäre zB. eher kleinflächig) beidseitig beschichten.


viele Grüße

Armin


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RE: Behandlung der Tischlerplatte vor dem Geländebau notwendig?

#4 von wolfgang72 ( gelöscht ) , 30.03.2013 09:27

Da gebe ich Armin recht. Wenn Du die Platte streichen möchtest, dann solltest Du beide Seiten Streichen. Mein Vorschlag aber wäre, Streich beide Seiten mit einem Haftgrund. Das ist Preisgünstig und schnell gemacht.
Die weitere Farbgebung machst Du dann nur noch punktuell.


wolfgang72

RE: Behandlung der Tischlerplatte vor dem Geländebau notwendig?

#5 von JPX ( gelöscht ) , 30.03.2013 11:02

Erst einmal vielen Dank für Eure Antworten! Ich werde mir überlegen, welche Alternative ich verwende und noch etwas rechercieren. Am liebsten wäre mir eine ganz dünne Spachtelung in einem grau-braunen Ton als Basis für die verschiedenen Flächen, die ich gestalten möchte.

Viele Grüße
Jürgen


JPX

RE: Behandlung der Tischlerplatte vor dem Geländebau notwendig?

#6 von Jürgen , 30.03.2013 20:37

Hatte noch nie Probleme mit unbehandelter Sperrholzplatte (9-12 mm). Auch größere Tischlerplatten (16 mm) machten bei mir unbehandelt keine Probleme.

Ich glaube jedoch, dass es wichtig ist, das Holz einige Tage, besser Wochen in dem Raum zu lagern, in dem es nachher stehen soll. Das schafft einen Feuchtigkeitsausgleich. Die Feuchtigkeitsschwankungen sollten im Mobaraum moderat sein, sonst gibt es sowieso Probleme. Und was soll mit dem Holz passieren, wenn die Feuchtigkeitsschwankungen gering und das Holz aklimatisiert ist/sind ?

Grüße
Jürgen


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RE: Behandlung der Tischlerplatte vor dem Geländebau notwendig?

#7 von diaramus , 30.03.2013 21:48

Hallo, an Alle...

Um was geht es denn nun? Tischlerplatte, Multiplexplatten oder Sperrholzplatten?

1. Tischlerplatte: Massivholzkern aus Leisten mit gesperrten Deckfurnieren
2. Multiplexplatte: Harzgetränkte Messerfurniere in Kreuzlage verklebt
3. Sperrholz: Messerfurniere in Kreuzlage verleimt

Das sind drei unterschiedliche Plattenmaterialien!

@1. kann in der Tat wellig werden und sollte meines Erachtens beidseitig behandelt werden
@2. eigentlich die formstabilste Platte
@3. die anfälligste Platte und tunlichst oberflächlich zu behandeln

Wobei sich mir auch die Frage nach dem Unterbau aufdrängt:

Wird die Platte auf einem Rahmenkonstrukt aufgeschraubt, wirkt man auch bei dünnerem Material (Sperrholz) einer Verwerfung entgegen... nichtsdestotrotz grundieren.

Falls das "nur" als lose Platte irgendwo aufliegt, dann wäre die Multiplexplatte (18 mm) meine erste Wahl

schreinerische Grüße, Heiko aus DO


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RE: Behandlung der Tischlerplatte vor dem Geländebau notwendig?

#8 von Shoogar , 30.03.2013 23:37

Zitat von diaramus
Hallo, an Alle...

Um was geht es denn nun? Tischlerplatte, Multiplexplatten oder Sperrholzplatten?

1. Tischlerplatte: Massivholzkern aus Leisten mit gesperrten Deckfurnieren
2. Multiplexplatte: Harzgetränkte Messerfurniere in Kreuzlage verklebt
3. Sperrholz: Messerfurniere in Kreuzlage verleimt

Das sind drei unterschiedliche Plattenmaterialien!

@1. kann in der Tat wellig werden und sollte meines Erachtens beidseitig behandelt werden
@2. eigentlich die formstabilste Platte
@3. die anfälligste Platte und tunlichst oberflächlich zu behandeln

Wobei sich mir auch die Frage nach dem Unterbau aufdrängt:

Wird die Platte auf einem Rahmenkonstrukt aufgeschraubt, wirkt man auch bei dünnerem Material (Sperrholz) einer Verwerfung entgegen... nichtsdestotrotz grundieren.

Falls das "nur" als lose Platte irgendwo aufliegt, dann wäre die Multiplexplatte (18 mm) meine erste Wahl

schreinerische Grüße, Heiko aus DO



"Sperrholz" bezeichnet alle Platten, die durch Sperrschichten (mehr oder weniger) formstabil gehalten werden (im Gegensatz zB. zu Leimholzplatten, Span- oder MDF-Platten), also sowohl Tischler- (ST, STAE) als auch Furnier- bzw. Multiplexplatten, genauso ist die allseits bekannte Dreischichtplatte in diesem Sinne eine "Sperrholzplatte".
Furnierplatte und Multiplexplatte sind beide kreuzweise verleimt und unterscheiden sich bloß in der (stets ungeraden) Anzahl der Mittellagen.
FU hat typischerweise eine, maximal drei, deren mittlere je nach Plattenstärke unterschiedlich dick ist, während bei Multiplexplatten alle inneren Lagen gleich stark (1 - 1,5mm) sind, und deren Anzahl mit der Plattenstärke variiert.
Wir reden also bloß von zwei verschiedenen Platten innerhalb der "Populärbezeichnung" Sperrholz.


Die formstabilste Platte darunter ist sicherlich die Tischlerplatte (ST).
Und ja, müsste ich eine Platte irgendwo lose auflegen, würde ich genau diese wählen.

Zumindest meine langjährige Erfahrung im Umgang mit diesen Materialien in meiner Möbelschreinerei bestätigt diese Feststellung.


viele Grüße

Armin


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RE: Behandlung der Tischlerplatte vor dem Geländebau notwendig?

#9 von JPX ( gelöscht ) , 31.03.2013 09:34

Hallo Leute,
Zunächst einmal vielen Dank für Eure Hinweise, die sehr differenziert die Lage beschreiben!
Ich habe mich zudem noch mal bei einem Malermeister erkundigt, die ja mit allen Materialien umgehet und mich dann für einen beidseitigen Anstrich mit lösungsmittelfreier Grundierung (also auf Wasserbasis) entschieden, um die Platte zu tränken.
Ich habe einen Unterbau aus Spanplatten im Raster von 45 cm und senkrechten Spanten von 10 cm (Firma MoBa-Unterbau). Darauflegt eine Multiplex-Platte in der Stärke von 18 mm, die mit je einem Winkel an jeder der 4 Seiten mit dem Rahmen verbunden ist.
Da ich die Platte von 230 x 120 cm bis an die Plattenkante zu 5cm mit Gleisen ausgestaltet habe ( Bahnbetriebswerk mit etlichen Rangiergleisen und 16 Weichen), habe ich die Platte an jeder Seite um 10 cm erweitert, allerdings mit etwas leichteren Tischlerplatten, da keine Gleise aufgebaut werden.
Alles habe ich dann mit dieser Grundierung behandelt, damit ich jetzt problemlos verschiedene Anstriche etc. auftragen kann.
Durch die Grundierung ist die Platte jetzt von beiden Seiten quasi gleich behandelt und getränkt,
was wohl zwingend notwendig ist.
Ich wundere mich nur, dass beim Bau einer Modelleisenbahn so wenig darüber geschrieben wird.

Nochmals vielen Dank für Eure Unterstützung und beste Grüsse
Jürgen
P.S. Ich hatte zunächst eine Tischlerplatten gekauft, die sich nach einer Woche Aufenthalt in meinem normal belüfteten Arbeitszimmer allerdings an der Oberfläche durch ganz leichte Längswellen so verändert hatte, dass ich sie zurückgeben müsste. Ich habe dann die viel bessere Multiplexplatte gekauft, die allerdings etwa 50% teurer ist. Damit bin ich sehr zufrieden.


JPX

RE: Behandlung der Tischlerplatte vor dem Geländebau notwendig?

#10 von Jürgen , 31.03.2013 20:12

Zitat
Ich wundere mich nur, dass beim Bau einer Modelleisenbahn so wenig darüber geschrieben wird.



Weil es de facto in den allermeisten Fällen nicht nötig ist. Nichts gegen das Behandeln. Es ist keine schlechte Maßnahme. Aber vor was soll es schützen, was nicht sowieso da ist, nämlich Feuchtigkeit in sehr gemäßigter Menge ?

Ich weiß, es toben Glaubens"kriege" auch um diese Frage. Aber wenn es so wenig Thema ist, warum sollte es dann "zwingend" sein ?

Grüße
Jürgen, der für mehr Versachlichung ist.


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RE: Behandlung der Tischlerplatte vor dem Geländebau notwendig?

#11 von Cyberrailer , 06.04.2013 22:50

Hallo

Ich habe bei meiner großen TT-Segmentanlage das Holz auch nicht vorbehandelt.
Die Segmente sind mit 10mm starkem Pappel Sperrholz gebaut und haben sich auch nach dem Gipsen der Landschaft nicht verzogen.
Die Segmentränder sind mit Glänzender Holzfarbe gestrichen.
Alles einwandfrei.



Gruß Mario


Schaut doch mal bei mir vorbei :

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RE: Behandlung der Tischlerplatte vor dem Geländebau notwendig?

#12 von schnuffi02 , 07.04.2013 11:54

Hallo Jürgen,

Wenn du die Platte unbedingt streichen möchtest, dann bitte auf beiden seiten gleich einlassen!!!

Wieso??

In meinem Wintergarten steht ein Eßtisch 1 x 2 m mit 4 cm dicker Platte - Oberfläche und Seiten wurden gestrichen.

trotz Versteifung auf der Unterseite hat sich die Platte nach 1 Jahr derart durchgebogen, daß die an der Platte befestigten Füsse jetzt schräg wegstehen.

Ein in der Nähe wohnender Kunstschreiner hat mir bestätigt, daß ssich die Platte nur durchgebogen hat, weil die Unterseite unbehandelt ist.

Dadurch kann hier bei hoher Luftfeuchtigkeit das Holz aufquellen und verbiegen.

Also wenn streichen , dann alles oder garnicht!!

Schönen Sonntag und Gruß

Wolfgang


Grüsse aus dem Markgräflerland sendet

Wolfgang


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RE: Behandlung der Tischlerplatte vor dem Geländebau notwendig?

#13 von rainerwahnsinn ( gelöscht ) , 07.04.2013 12:15

Zitat von dayrider
Ich habe mich zudem noch mal bei einem Malermeister erkundigt, die ja mit allen Materialien umgehet und mich dann für einen beidseitigen Anstrich mit lösungsmittelfreier Grundierung (also auf Wasserbasis) entschieden, um die Platte zu tränken.


Hallo Jürgen,

der MM sieht es ja aus der Sicht, dass wer Farbe auftragen möchte, sein Holz natürlich erstmal grundieren sollte, eben für den weiteren Anstrich. Und er legt Wert auf eine Grundierung, die das Holz nicht abschließt, es soll weiter "Atmen" und Feuchtigkeit und Temparatur weiterhin regulieren können. Das betrifft den Aussenbereich wie z.B. Fenter und Rolos, sofern aus Naturholz. Im Innenbereich Hölzer in Feuchträumen. Da bleiben die Poren offen und es kommt kein Lack, sondern Lasuren zur Anwendung.

Sind im Innenbereich sonderliche Temparatur- und Feuchtigkeitsunterschiede zu erwarten (Waschküche / Sauna) belässt man Hölzer lieber wie sie sind. Holz kommt damit sehr gut klar. Eine geeignete Holzschutzimprägnierung empfiehlt sich, wenn sie geruchs- und ausdunstungsfrei bleibt. Wer aber was drüberkleckst (insbesondere Lacke!!) muss sich nicht wundern, wenns irgendwann mal blättert bzw. das Holz reisst und ggf. fault.

Bei der Moba kommt es mehr auf verzugsfreies Holzwerk an. Und da ist man mit dem richtigen Holzgrund immer gut bedient. Sollte die Poren keinesfalls abschließen, nicht ausdünsten und nicht die Entflammbarkeit fördern. Also insofern "lösungsmittelfrei" sein. Aber auf Wasserbasis? Dann nur sehr dünn auftragen, grade lagern und austrocknen lassen.

Zum Färben und Bepinseln dann unverdünnte Dispersionsfarbe nehmen (z.B. Abtonfarben für Wandanstrich). Keine Lacke, oder Ölfarben, kein Latex. Großflächig und beidseitig immer gleich behandeln... Punktuell geht auch mal Lippenstift durch

Viele Grüße
Rainer...w


rainerwahnsinn

RE: Behandlung der Tischlerplatte vor dem Geländebau notwendig?

#14 von JPX ( gelöscht ) , 07.04.2013 13:22

Vielen herzlichen Dank für Eure Beiträge. Der Malermeister hatte mir eine Empfehlung für mein Material und meine Situation gegeben, nicht für seine Routuneanstriche. Ich habe beide Seiten grundiert (farblos) und dann aufder Oberseite die genannte Abtönfarbe genommen,,damit die Streumittel nicht durch das Durchschimmern der Platte optisch beeinträchtigt werden. Im Landschaftsbereich Umbra, im Bereich des Bahnbetriebswerks grau.

Ich glaube, es ist alles ok jetzt, ich bin sehr zufrieden.

Gruß
jürgen


JPX

RE: Behandlung der Tischlerplatte vor dem Geländebau notwendig?

#15 von ET 65 , 07.04.2013 14:03

Hallo Jürgen,

ohne jetzt Werbung machen zu sollen: Welche Grundierung (Basis) hast Du denn dann für welche Platte (Multiplex, Tischlerplatte) verwendet?

Ob Deine gewählte Lösung tatsächlich funktioniert, wirst Du leider erst nach einem oder auch mehreren Jahren wissen, wenn sich nichts verzieht. Bei meiner letzten Modulanlage war DAS LEIDER nicht der Fall. Daher kann ich die jetzt verschrotten. Naja, die Neuplanung läuft ja...

Gruß, Heinz


Tried to reduce to the max Ich weiß, nicht immer einfach, aber einfach kann ja jeder.
Was noch fehlt? "Ein Sack voll Zeit"


 
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RE: Behandlung der Tischlerplatte vor dem Geländebau notwendig?

#16 von JPX ( gelöscht ) , 07.04.2013 18:46

Hallo Heinz,
ich habe eine eine Mulitplexplatte in der Größe von 230x120, die m.E. besser ist als die Tischlerplatte, die ich zunächst hatte, die sich jedoch nach 2 Wochen schon wegen vielleicht zu trockener Luft in meinem Arbeitszimmer
(kein Dachboden oder Kellere) leicht gewellt hatte. Dann habe ich rundherum eine 10 cm breite Ergänzung angebracht (hier Tischlerplatte, weil dort keine Schienen aufgeklebt wurden).
Die Schienentrasse aus 5 mm Korkbett aufgeklebt und dann die Tillig Elite darauf ebenfalls mit Flexkleber aufgeklebt.
Das ist offensichtlich für die Platte kein Problem, nur wenn man die restlichen Flächen auch mit Kleber oder ähnlichem versieht, hat man die gesamte Fläche bearbeitet und muss offensichtlich (wie von mehreren Leuten bestätigt), die
Platte von unten auch behandeln!

Hier hab eich Holz-Imprägniergrund genommen (auf Wasserbasis!), so dass die Poren nicht abgedichtet sind, das ist offensichtlich wichtig.

Dann habe ich Abtönfarbe oben auf die Platte aufgebracht, die in dem inneren Bereich in grau gehalten ist (Bahnbetriebswerk mit viel Schotter etc.) und die restlichen Flächen in umbra eingefärbt, so dass der Waldboden oder andere
Gestaltungen nicht von unten (von der Platte) durchschimmert.

Ich nehme an, dass das so in Ordnung ist, da beide Seiten behandelt wurden und nicht nur eine Seite eine Sonderbehandlung erfahren hat.

Frage: Warum sollte sich das Material erst nach einem Jahr bemerkbar machen, wenn es die Behandlung jetzt erfahren hat?

Viele Grüße
Jürgen


JPX

RE: Behandlung der Tischlerplatte vor dem Geländebau notwendig?

#17 von diaramus , 07.04.2013 22:45

Hallo, Heinz…und Andere...

Ich denke, dass du mit deiner 18-mm-Multiplexplatte mit der Grundierung gut gerüstet sein dürftest!

Will aber noch eine allgemeine Anmerkung zu Beschichtungen bzw. Lackierungen von Pattenmaterialien loswerden:

Wie Shoogar richtig bemerkt hat, haben die unterschiedlichen Platten stets einen ungeraden Schichtenaufbau.
Hierbei ist egal, welches Material (Sperrholz, Multiplex, Tischlerplatte –sogar MDF, Spanplatte, etc. haben bei genauerer Betrachtung einen ungeraden Schichtenaufbau).

Wenn auf einer Platte „nur“ immer eine Seite beschichtet/lackiert wird, dann veränderst du den ungeraden Schichtenaufbau; es kann zu Verwerfungen kommen – daher vorsichtshalber auch die nicht sichtbaren Unterseiten beschichten/lackieren….
Das ist der eigentliche Sinn dieser Maßnahme.

Ob Lacke oder Grundierungen auf Nitrobasis oder Wasserbasis verwendet werden, ist eher unerheblich (kommt natürlich schon darauf an, wo und wie das eingesetzt wird!)

Übrigens: Lacke bestehen aus Schwebeteilchen die z.B. entweder in Nitro oder in Wasser „gelöst“ sind und nach Verdunstung/Abtrocknung fest werden. Somit ist Wasser eigentlich auch nur ein Lösungmittel.

Dozierende Grüße, Heiko aus DO


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RE: Behandlung der Tischlerplatte vor dem Geländebau notwendig?

#18 von rainerwahnsinn ( gelöscht ) , 08.04.2013 14:19

Zitat von dayrider
Der Malermeister hatte mir eine Empfehlung für mein Material und meine Situation gegeben, nicht für seine Routuneanstriche.


Hallo Robert,

richtig! Und die Empfehlung des MM lautete: erst grundieren. Genau das hatte ich untermauert. Und so bist du ja auch vorgegangen. Beidseitig. Und wenn du nicht zu sehr getränkt und gleichmäßig aufgetragen hast, ist auch alles ok.

P.S. Grundierungen auf Wasserbasis lieber 2 mal dünn, als einmal "getränkt"
Und nicht zur Trocknung an die Heizung stellen

Viele Grüße
Rainer...w


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RE: Behandlung der Tischlerplatte vor dem Geländebau notwendig?

#19 von Shoogar , 08.04.2013 23:53

Die "Wellung" ist bei einer Tischlerplatte (ST) ganz normal, sie entsteht durch das Schwinden bzw. Ausdehnen der Stäbe der Mittellage bei schwankender Luftfeuchte.
Der sind alle hygroskopischen Materialien wie insbesondere Holz unterworfen.
Und ja, da hilft auch Lack (also Grundierung) nicht viel.

Diese Behandlung soll vor Allem spontane intensive Feuchtigkeitseinweirkung während des Baues (zB. beim Gipsen etc.) abmindern.
Besonders, weil die meisten im Modellbereich verwendeten Materialien nicht wasserfest verleimt sind.
Deine 18er Multiplex, der Stärke wegen vermutlich Birke, zB. schonmal nicht.

Lassen sich die Auswirkungen solcher kurzeitigen Nässeeinwirkungen mit einer Grundierung wirksam vermeiden, so sind längerfristige (insbesonders) klimatische Einwirkungen trotz Lackierung durchaus wirksam.
So ganz besonders der Luftfeuchte-Unterschied zwischen Sommer und Heizperiode.
Die Tischlerplatte (ST) zeigt da die typischen Wellen, Multiplex verzieht sich.


viele Grüße

Armin


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RE: Behandlung der Tischlerplatte vor dem Geländebau notwendig?

#20 von Topham Hatt , 09.04.2013 06:21

Moin, Ihr gewellt verzogenen Holzwürmer

Da könnt man doch glatt auf die Überlegung kommen, die Trassen aus Styrodurplatten herzustellen - wie es angeblich in den USA oft praktiziert wird.


Schöne Grüße
Jürgen


 
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RE: Behandlung der Tischlerplatte vor dem Geländebau notwendig?

#21 von Jürgen , 09.04.2013 06:54

Warum nicht ? Mein Rosentalviadukt besteht aus Styropor auf das ich Kork als Bettung geklebt habe. Beim Geländebau in der Ebene klebe ich häufig ebenfalls Styroporplatten auf Sperrholz. Das hat den Vorteil, dass die Gestaltung von Gräben und Bächen einfach ist.

Trassen sind häufig überdomensioniert und wenn ich von Sperrholzplatten mit 18 mm Stärke lese, frage ich mich nur wozu das Ganze ? Ich würde mir zutrauen eine komplette H0-Anlage aus Styropor oder Styrodur zu bauen. Es kommt darauf an, wie man es macht.

Grüße
Jürgen


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RE: Behandlung der Tischlerplatte vor dem Geländebau notwendig?

#22 von rainerwahnsinn ( gelöscht ) , 09.04.2013 09:02

Zitat von Shoogar
Lassen sich die Auswirkungen solcher kurzeitigen Nässeeinwirkungen mit einer Grundierung wirksam vermeiden, so sind längerfristige (insbesonders) klimatische Einwirkungen trotz Lackierung durchaus wirksam.


Hallo Armin,

bitte auch beachten, dass die Grundierung selbst auch eine kurzzeitige Nässeeinwirkung darstellt, insbesondere die auf Wasserbasis! Das kann schon genau die sein, der man eigentlich Vorbeugen möchte. Also Vorsicht und nicht "tränken".

Der Holzgrund ist kein Lack, er soll die Holzatmung bewahren und nicht unterbinden, wie es Lacke eben tun. Wobei es auch Holzgründe gibt die auch abschließen...

Natürlich kann man auch Lack auftragen (oder abschließende Grundierungen), falls man die Holzatmung ganz unterbinden (beschichten) möchte. Lack ist immer die Schlussschicht, und nicht als Träger für nachfolgende Anstriche vorgesehen (von Zierbemalungen und Beschriftungen abgesehen). Als Grund für Lacke gibt es die Vorstrichfarbe (Trägerschicht für Lacke). Oder man behandelt das Ganze auf Ölbasis (Firnis und Ölfarbe). Die ist Lacken (bei Holz) eigentlich vorzuziehen (aber nicht immer ).

Da es hier aber erstlinig um die nachfolgende Einfärbung in natürlichen Tönen geht, wären Lacke/Ölfarben eher nicht angezeigt.

Wie Jürgen vorgegangen ist, ist's schon richtig. Nur die Ausführung selbst kann einen großen Unterschied ausmachen. Und desshalb ist es gut, das es Malermeister gibt.

Viele Grüße
Rainer...w


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RE: Behandlung der Tischlerplatte vor dem Geländebau notwendig?

#23 von Jürgen , 09.04.2013 10:58

Was soll eine Grundierung hinsichtlich des Feuchteaustauschs bewirken, wenn sie nicht dicht ist ? "Atmendes" Holz bedeutet, dass Feuchtigkeit aufgenommen und wieder abgegeben werden kann. Meines Wissens ist es nur eine Haftgrundverbesserung. Das "Arbeiten" des Holzes verhindert es insbesondere bei langfristigen Schwankungen (Sommer/Winter) nicht. Kurzzeitige Einwirkungen aus dem Modellbau (Farbe, Kleber) ist sowieso kein Problem.

Ich vermute, dass es auch nicht schadet.

Wie gesagt, das Beste was man tun kann, ist das Holz möglichst lange bei Einbaubedingungen lagern und dann dafür sorgen, dass diese nicht stark schwanken.

Grüße
Jürgen


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RE: Behandlung der Tischlerplatte vor dem Geländebau notwendig?

#24 von Topham Hatt , 09.04.2013 13:20

Hallo, lieber Namensvetter

Zitat von Jürgen
Warum nicht ? Mein Rosentalviadukt besteht aus Styropor auf das ich Kork als Bettung geklebt habe. Beim Geländebau in der Ebene klebe ich häufig ebenfalls Styroporplatten auf Sperrholz. Das hat den Vorteil, dass die Gestaltung von Gräben und Bächen einfach ist.

Trassen sind häufig überdomensioniert und wenn ich von Sperrholzplatten mit 18 mm Stärke lese, frage ich mich nur wozu das Ganze ? Ich würde mir zutrauen eine komplette H0-Anlage aus Styropor oder Styrodur zu bauen. Es kommt darauf an, wie man es macht.

Grüße
Jürgen



Ja, ich hab schon so einige Male über Trassenbau aus Styrodur nachgedacht - gerade für mich als C-Gleiser würde sich das ja auch anbieten. Da es aber auch auf die Standfestigkeit von Sommerfeldt-Oberleitungsmasten ankommt (Stichwort Abspannen), wirds wohl doch die klassische Holzvariante werden.


Schöne Grüße
Jürgen


 
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RE: Behandlung der Tischlerplatte vor dem Geländebau notwendig?

#25 von JPX ( gelöscht ) , 09.04.2013 13:41

Hallo Ihr Zwei!

Zum einen eine kurze Info zur Grundierung! Ich bin kein Fachmann, hatte mich aber erkundigt und weiß seitdem, dass dies den Sinn hat, dass beim vollständigen "Abdecken" der Platte von oben (neben Gleisbett noch die Landschaft etc.) es erforderlich sei, dann auch die Unterseite der Platte (quasi als Gegenmaßnahme einer sonst einseitigen Holzbehandlung) zu streichen! Da man unten bestimmt keine Abtönfarbe nimmt, habe ich das mit dieser Grundierung gemacht. Auf der Oberseite dann anschließend noch eine Abtönfarbe (grau für den Innenbereich, der ein Bahnbetriebswerk abbilden soll) und aussen ein olivgrün als Basis für die Landschaftsgestaltung.

Zum anderen Jürgen noch: Ich habe mir inzwischen auch 2 Proben von Spurenwelten gekauft, von denen ich eine zum Einschottern verwenden werde! Alles aufgrund Deiner Empfehlung und dem wirklich sehr lobenswerten Schottertest, den Du gemacht hattest.



Viele Grüße für heute

Jürgen


JPX

   


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