Hallo zusammen,
aufgrund eines folgenschweren Unfalls*) ist die Bahnstrecke Limburg - Montabaur momentan nicht befahrbar.
Die neben dem Abraumzug hier verkehrenden Tonzüge werden daher über Westerburg und Altenkirchen nach Montabaur umgeleitet.
Das bedeutet neben einer zusätzlichen Fahrzeit von ca. 3 Std. die Fahrt durch das Holzbachtal.
Normalerweise ist diese Strecke so gut wie stillgelegt, nur eine Handvoll Firmen wird mehr oder weniger regelmässig durch Loks der WeBa (Westerwaldbahn) angefahren.
Für Eisenbahnfotografen folglich die Gelegenheit, hier nochmal 'richtige' Güterzüge aufzunehmen.
In Niederzeutzheim hing noch der Nebel über dem Tal, als der Zug durchkam
Das sah in Berzhahn dann schon besser aus
zwei 225 schleppen die mit Fliesen / Kacheln beladenen Wagen Richtung Altenkirchen
in Langenhahn hat der GTW2 der HLB immer noch 'Vorfahrt'
danach geht es über den hohen Westerwald,
bei Hachenburg
und Ingelbach
vor Neitersen
und bei Wienau
viele Grüsse
Henning
*)
eigentlich hat ein Eisenbahnfotograf Schöneres zu tun, als über Unfälle zu berichten.
Aber dieser ist geradezu ein Paradebeispiel dafür, wie schnell man sich durch Leichtsinn den Rest des Lebens verderben kann.
Zwischen Limburg und Montabaur, bei Girod, gibt es einen BÜ, welcher duch Blinklicht (keine Halbschranken) gesichert ist.
Die Bahnstrecke ist zu beiden Seiten auf mehrere hundert Meter gut einsehbar. Das verleitet immer wieder Autofahrer, bei
blinkenden Warnlichtern die Strecke abzusuchen, ob man den Zug schon kommen sieht. Wenn nicht, dann fährt man eben weiter.
Am 30.09. d.J. versuchte in den frühen Morgenstunde ein junger Mann, in der beschriebenen Art und Weise dem Zug zuvorzukommen. Eine Lok war ja nicht zu sehen !
Also Vollgas und drüber - was er leider zu spät erkannte, war, dass die Lok längst über den BÜ hinweg war und dieser durch die anhängenden Wagen blockiert war. Der PKW raste unter einen der letzten Wagen und verkeilte sich vor dessen hinteren Drehgestell.
Der Zug schleifte den PKW ein Stück mit und klemmte den Fahrer darin ein. Er wurde später von der Feuerwehr mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus eigeliefert.
Aber das Unheil nahm nun erst richtig seinen Lauf:
durch den Unfall war das Drehgestell entgleist, die beiden schweren 225 sorgten dafür, dass der Lokführer nichts von dem Unfall bemerkte und folglich weiterfuhr. Das Drehgestell ruinierte bis in den Bahnhof von Ruppach-Goldhausen ca. 3 km Gleise.
Die Einfahrtsweiche in R.-G. sorgte dann dafür, dass das Drehgestell vollends aus dem Gleis sprang und im Bahnhofsbereich sämliche Signalkabel, Achsenzähler- und BÜ-Kabel duchtrennte.
Am BÜ neben dem Bahnhof sprang eine Achse aus ihrer Halterung und verfing sich im Drehgestell des folgenden Wagens.
Man fand sie später am Bahnkörper liegen. Das zweite Drehgestell entgleiste nun ebenfalls und beschädigte die Ausfahrtsweiche.
In R.-G. gibt es keinen Fdl mehr, das Signal zeigt Fahrt an - warum sollte der Zug halten ...
Mit zwei entgleisten Drehgestellen fuhr er weiter bis Montabaur, beschädigte neben der Strecke auch die Weiche nach Wallmeroth und die Weichenstrassen im Bhf. Montabaur.
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Wenn der Fahrer auch -so wie es bisher ausieht- mit dem Leben davon kommen wird möchte ich die kommenden Rechnungen nicht begleichen müssen.