"Von Dirk Müller-Kästner
Der Schandfleck am Dalbergplatz verschwindet. Der Eigentümer hat sich gegen eine Sanierung und für den Abbruch entschieden. Pläne für einen Neubau liegen noch nicht vor.
Höchst. Oberbürgermeisterin Petra Roth (CDU) hatte das Haus Dalberg zur Chefsache erklärt und persönlich mit dem Besitzer über die Zukunft des heruntergekommenen Hauses am Dalbergplatz gesprochen. Nun hat das Reden ein Ende, nun wird abgerissen. Wann, ist noch nicht bekannt. Die Abrissgenehmigung sei aber bereits erteilt worden, sagt Rainer Kling von der städtischen Bauaufsicht. Da habe es keinen Ermessensspielraum gegeben.
Wohl wissend, dass es sich beim Haus Landsberg um ein Politikum und um ein historisch nicht ganz unbedeutendes Gebäude handelt, hatte sich die Bauaufsicht mit dem Landesdenkmalamt in Wiesbaden in Verbindung gesetzt. Erst nachdem die Denkmalschützer festgestellt hatte, dass das Gebäude mit der Jugendstilfassade nicht schutzwürdig ist, wurde die Abrissgenehmigung erteilt.
Unterlagen für einen Neubau liegen der Bauaufsicht laut Kling noch nicht vor. Es gebe für den Bereich aber einen Bebauungsplan und bezüglich der Abmessungen zumindest grobe Vorgaben. Die Größe richte sich nach der südlichen Bebauung, also an dem Haus Richtung Kasinostraße. Zum Bahndamm hin werde sie stufenweise reduziert.
Landeskonservator Dr. Christoph Mohr erläuterte dem Höchster Kreisblatt, warum es «nach reiflicher Überlegung» fürs Haus Landsberg keinen Denkmalschutz gegeben habe: Die Denkmalschützer hätten sich das Haus intensiv angeschaut und nach den gültigen Kriterien beurteilt. Weder architektonisch noch künstlerisch hebe sich das Gebäude hervor. «Trotz der netten Dekoration.» Es gebe tausende andere Gebäude dieser Qualitätsstufe. Die miserable Bausubstanz sei für dieses Urteil nicht ausschlaggebend gewesen."
Quelle
Tolle Leistung Frau Roth, kann ich da nur sagen. Da kann man eigentlich nur hoffen, daß in Zukunft solche Dinge nicht mehr zur Cefsache erklärt werden.