Märklin DHG 700: ? zu LokPilot anschliessen

#1 von etr , 25.04.2024 08:38

Liebe Forumskollegen

Kürzlich habe ich mir die Märklin DHG 700 (Art.-Nr. 36700) angeschafft. Durch Hütchentausch wurde daraus die Em 3/3 der Orbe-Chavornay-Bahn (OC). Diese Lok gab es mal als Zugset mit 3 sehr einfach gehaltenen Güterwagen. Davon habe ich das Lokgehäuse genommen, und der Zug (Lok mit dem getauschten Gehäuse von Art. 36700 - natürlich entsprechend deklariert) wird über Ricardo wieder verkauft. Wohl mit recht viel Verlust, aber das OC Lökchen war eine Herzensangelegenheit.

Märklin hat das uralte Lokmodell durchaus aktualisiert mit neuerer Motorisierung mit 2 Schwungmassen (allerdings Billigstmotörchen) und NEM-Kupplungsschächten. Die sind zwar nicht seitenbeweglich, aber bei so einem kurzen Lökchen scheint das problemlos zu funktionieren.

Die Fahreigenschaften sind ganz o.k., aber ich verspreche mir noch eine deutliche Verbesserung durch die Verwendung eines LokPiloten. Den muss ich ohne Schnittstelle anschliessen - etwas, womit ich ziemlich unerfahren bin. Und meine Elektronikkenntnisse sind leider ziemlich bescheiden. Soviel Erfahrung ich beim AC-Umbau von Loks mit Schnittstellen habe ... Die bei Märklin von der NEM abweichenden Kabelfarben sind mir bekannt.

Zuerst einmal frage ich mich, weshalb der Schleiferanschluss zum Dekoder ab Werk mit einem fetten Widerstand versehen ist. Muss ich den übernehmen beim Anschluss des LoPi? Hier ein Bild des Märklin Dekoders ab Werk mit den besagten Widerstand:

Bild entfernt (keine Rechte)

Dann muss darauf geachtet werden, dass keine LED's ohne Widerstand angeschlossen werden. Sind die 3 schwarzen Dinger auf der Lichtplatine (folgendes Bild) solche Widerstände? Oder hat Märklin die erforderlichen Widerstände evtl. auf der Dekoder-Platine?

Bild entfernt (keine Rechte)

Für euren Nachhilfeunterricht bedankt sich

ETR


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RE: Märklin DHG 700: ? zu LokPilot anschliessen

#2 von Stahlblauberlin , 25.04.2024 09:19

Der Fette "Widerstand" ist eine Drossel und kann/sollte beim LoPi entfallen. Die LEDs haben Vorwiderstände, die kleinen schwarzen SMD-Bauteile. Ob sich die Fahreigenschaften mit einem neuen Dekoder wirklich deutlich verbessern sei dahingestellt, es hängt davon ab was du als Verbesserung erwartest. Dekoderseitig ist die Auslegung und Parametrierung der Lastregelung entscheidend. Dabei gibt es immer wieder Kombinationen aus Lok/Motor/Dekoder die zum Verrecken nicht zum sauberen Zusammenspiel zu bewegen sind. Auch das von ESU angebotene automatische Einmessen bringt manchmal nix und Handarbeit ist angesagt.
Das Billigmotörchen mag zwar preiswert sein, korrekt behandelt (nicht in Öl ertränkt!!) sind diese Motoren aber fast erschreckend standfest bei ordentlicher Laufkultur.


Petz1 und etr haben sich bedankt!
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RE: Märklin DHG 700: ? zu LokPilot anschliessen

#3 von etr , 25.04.2024 10:09

Hallo Stahlblauberlin

Vielen Dank für diese wichtigen Infos. Damit sollte ich das Rüstzeug für den Einbau haben.

Es ist nach deiner fachkundigen Einschätzung fast alles so, wie ich es vermutet habe. Einzig beim "fetten Widerstand" lag ich ziemlich daneben. Ich wollte einfach auf sicher vermeiden, die Beleuchtungsplatinen zu zerstören (was mir vor Jahren bei einem AC-Umbau mal passiert ist).

Nach meiner Erfahrung bringt in AC-Analogbetrieb (ich bin halt diesbezüglich ein ewiggestriges Fossil) ein LoPi meist eine deutliche Verbesserung der Langsamfahreigenschaften. Das ist einen Versuch wert. Und sonst ist die Aktion ja reversibel.

Wenn du dich bei diesem Motörchen auskennst: Die Lok quietscht bei Langsamfahrt leider ganz ordentlich. Ich habe sonst im Getriebe überall kontrolliert und wo nötig etwas nachgefettet / geölt, aber das Quietschen blieb. Das Motörchen selbst sollte ja - wie auch du schreibst - nicht gross geölt werden. Ich habe, als alles andere nichts half, die Motorachse auf beiden Seiten mit einem kleinen Tropfen Öl versehen, was in diesem Forum auch schon empfohlen worden war. Es hat sich aber auch damit rein gar nichts verbessert. Weisst du, was ich noch tun könnte?

Herzlichen Dank nochmals und beste Grüsse aus der Schweiz

ETR


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RE: Märklin DHG 700: ? zu LokPilot anschliessen

#4 von Stahlblauberlin , 25.04.2024 10:31

Quietschen bei Langsamfahrt ist selten der Motor. Ich hab das zig mal erlebt wenn irgendwelche Schleifkontakte (als Zweischienen-Zweileiterfahrer hat man davon reichlich) nicht richtig anlagen und so nicht mit dem vorgesehenen Kontaktknubbel z.B. am Rad anlagen. Auch die Schleifer bei Märklin können das mit dem Quietschen sehr gut. Manchmal hilft da ein kleines bisschen Knetgummi von oben auf dem Schleifstück zum Bedämpfen oder etwas zähes Fett wo die Federn in das Schleifstück greifen.
Die Motoren, genauer: die Bürsten, quietschen übrigens gerne mal wenn sie neu sind, sobald sie eingelaufen sind verschwindet das Geräusch. Die Motorlager quietschen wenn erst bei mittleren und hohen Drehzahlen. Da ich gerade erst mehrere Loks für einen Bekannten umgebaut habe: Der TAMS LD-G-42 kommt ohne Einstellorgien mit den "neuen" Märklinmotoren auch analog sehr gut klar und kostet unter 20,-. Richtige Verbesserungen gibt es aber erst wenn man die Loks digital fährt, erst dann kann u.a. die Lastregelung wirklich arbeiten. Die kann man ohnehin nur mit dem nötigen Equipment (Digitalsystem) korrekt parametrieren.


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a propos Orbe - Chavornay

#5 von etr , 25.04.2024 18:47

Ich habe hier noch ein Bild des hübschen Lökchens dieser kleinen Westschweizer Privatbahn (die heute zu TRAVYS gehört):

Bild entfernt (keine Rechte)

Die Griffstangen auf den Seiten stammen übrigens von FRIHO, Lenk. An die Biegung der Front-Griffstangen dieses recht bekannten Kleinbetriebes habe ich mich noch nicht gewagt ...

Die Orbe-Chavornay-Bahn (bzw. heute diese Linie der TRAVYS) fährt vorläufig noch mit 700 V DC. Ihr 2-achsiger Triebwagen gab den Geist auf. Was tun in der kurzen Zeit bis zur Umstellung auf landesübliche 15 kV AC? Als Übergangslösung konnte man zwei ebenfalls für 700 V DC geeignete Karlsruher Tramwagen anschaffen, die äusserlich fast unverändert geblieben sind. Deshalb hatte ich plötzlich Interesse an diesem seit Jahren existierenden Modell von Roco und fand es ohne langes Suchen auf ebay. Hier zusammen mit der DHG 700:

Bild entfernt (keine Rechte)

Schon erstaunlich, dass es von einer derart kleinen Schweizer Bahn gleich zwei Triebfahrzeuge als Grossserienmodelle gibt ...

Beste Grüsse aus der Schweiz

ETR


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Märklin DHG 700 mit LokPilot

#6 von etr , 13.05.2024 22:30

Geschätzte Kollegen

Zum Schluss möchte ich noch festhalten, dass der Umbau auf LokPilot inzwischen gelungen ist.

Wie von mir vermutet, brachte der LoPi im AC Analogbetrieb durchaus eine wesentliche Verfeinerung der Langsamfahreigenschaften, und zwar schon im Zustand ab Werk. Die eine oder andere CV wird man bestimmt noch optimieren können, wozu auch die Drosselung der Höchstgeschwindigkeit gehört.

Die Dekoder-Platine von Lüssi braucht recht viel Platz und kann deshalb nicht halbwegs professionell befestigt werden. Aus diesem Grund schaut es im Innern der Lok nicht allzu aufgeräumt aus. Dem schönen Fahrverhalten tut dies jedoch keinen Abbruch. Bei mk-nk.de scheint es wohl noch eine kleinere Dekoderplatine zu geben, die hier sicher eine bessere Figur machen würde. Danke an Frau Nicole Keller für die sehr freundliche und uneigennützige Kommunikation. Ich kann diesen Betrieb nur weiterempfehlen.

Vielen Dank nochmals an Stahlblauberlin für seine fachkundigen Ratschläge. Schön, wie einem hier geholfen wird. Dasselbe versuche ich natürlich auch, wenn ich etwas weiss ...

Beste Grüsse

ETR


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