Moin Stefan,
lass mich versuchen dir eine neutrale sachliche Erklärung abzugeben:
1. Digitalisierung
Digitalisierung ist grundsätzlich im Vorfeld aufwendiger in der Planung und Informationsbeschaffung als Analog. Bei Analoger Technik brauchst du "einfach nur Strom" und dann geht schon alles. Wird zwar riesiger Verdrahtungsaufwand, aber dann gehts.
Bei der Digitalisierung benötigst du zusätzliche Hardware welche wohl überlegt sein will und auch nicht ganz günstig ist.
Bei Digital-Komponenten ist es vor allem schwer als Außenstehender zu erkennen warum etwas wie teuer ist.
Wie bei allem bezahlt man auch den Markennamen irgendwo mit. Aber da geht es erst los. Jedes Stück Hardware bringt auch seine eigene Firmware und somit digitalfunktionen mit. Es gibt genügend Anbieter welche Kompatibel zu anderen Systemen sind. Kompatibel heißt nur das sie zusammen Betreibbar sind, aber nicht aufeinander abgestimmt. Letzteres dagegen, das abgestimmte, ist das was ein System im Preis meistens festlegt. Es ist sehr viel Know-How und Problemverhinderung in Systemen vorhanden. Das lassen sich die Firmen, mit Recht, bezahlen.
Was heißt das nun für dich?
Du kannst Fremdanbieter (In deinem Fall Nicht-Märklin) kaufen und verwenden. Jedoch bist du bei Problemen und Fehlern auf dich oder die Community gestellt. Die Hersteller helfen dir da in der Regel eingeschränkt bis gar nicht weiter, oder sagen dann wende dich bitte an den anderen, bei uns liegt das Problem nicht.
Dadurch kannst du zwar Geld sparen, benötigst dann aber in die Einarbeitung wesentlich mehr Zeit und Geduld. Mit Pech bezahlst du am Ende sogar doppelt, indem du immer mehr Zusatzhardware kaufst und nach 2 Jahren probieren und testen vermutlich sogar teurer warst als hättest du gleich Märklin genommen.
2. Märklin-System
Das Märklin-System ist sehr benutzerfreundlich, wenn man sich eingearbeitet hat. Außerdem unterstützt es dich bei "Plug & Play". Mit mfx brauchst du nichts adressieren, geht alles von alleine. Außerdem hat Märklin eine recht gute Dokumentation für den Start, und bietet sehr gute Videos an.
Das ganze hat natürlich auch einen Preis.
Hierbei kann ich nur sagen, ich setze auch ausschließlich auf das Märklin-System, alleine um mich nicht mit Kompatibilitätsproblemen und ähnlichem herum zu schlagen, damit hab ich auf der Arbeit genug ärger.
Um auch dort Geld zu sparen, kaufe nicht immer direkt bei Märklin direkt!
Ersatzteile wie Haftreifen, Schleifer und Co. kannst du dort gut kaufen. Gleismaterial und Digital-Zubehör gibt es auf anderen Seiten oftmals günstiger (Amazon, Conrad, MMC, ... such einfach danach!). Dadurch wird das ganze dann auch angenehmer.
3. Niemand kauft als Anfänger Profi-Ausrüstung
Machst du Sport wo du Ausrüstung brauchst oder spielst du ein Instrument?
Holst du dir am Anfang gleich die Profi-Geräte die Berühmtheiten der Welt nutzen und mehrere tausende Euro kosten?
Nein! In der Regel fängt man klein an.
Das zählt auch für die Moba.
Eine MS 2 ist ein guter Einstieg, auch wenn ich direkt auf die CS 3 gegangen bin.
Was brauchst du für dne Anfang? Mache dir dazu gedanken!
Du musst nicht gleich 10 Decoder für Weichen und 10 Decoder für Signale sowie 40 Signale kaufen (m83 und m84 Architektur).
Fange langsam an, vielleicht erstmal mit einem Decoder oder zweien für Weichen. Arbeite damit, probiere dich damit.
Danach kaufe dir einen Decoder m84 und ein paar Hobby signale.
Auch das geht ins Geld, aber fange klein an. Ich habe mir z.B. für meine Hauptstrecke erst nur die Decoder besorgt (m83 und m84) und keine Signale, und habe einfach nur gefahren und geschaltet. Es braucht auch keine Signale am Anfang, weil die m84 einfach mit Stromlos dir Sicherheit beim Einstieg geben und dadurch die Signale nur digital zu schalten sind.
Auch das spart Geld und du bekommst einen guten Einstieg.
4. Du kannst was du weißt, aber bilde dich weiter!
Egal wie viel du bereits an Erfahrung hast, arbeite dich in dein System oder deine Hardware langsam ein! Nutze dein Wissen was du hast. Prüfe es, bestätige es und korrigier es. Erstmal das vorhandene Wissen kategorisieren und sortieren oder bei Bedarf korrigieren. Gerade korrigieren durfte ich bei mir viel mit Erwartungen und Realität.
Aber wenn du das fertig hast, und dein Wissen "aktualisiert hast", dann kannst du es erweitern und dich vertiefen in Details.
Beispiel deine Weichen:
Warum machen sie das was sie machen?
Analysiere deine Anlage, und fange erstmal auch dort klein an! Probiere eine Lok eine Weiche und ein Signal zu verwalten. Dann langsam erhöhen, vielleicht eine zweite Lok? Oder eine zweite Weiche?
Je nachdem wie viel Vorwissen du hast, oder auch nicht, kannst du dir mit 3 Loks 4 Weichen und 4 Signalen echt die Karten legen.
Dadurch wirkt der Einstieg dann SEHR steil, obwohl er es nicht ist.
Das soll es erstmal dazu sein.
Schau mal ob dir das weiter hilft, und ansonsten schreib hier doch nochmal was rein.
PS: Höre nicht auf die Fraktion "Verkauf dein Kram ist eh Blödsinn, mein System ist eh viel besser". Das gibt es nicht und ist quatsch. Alles hat Vor- und Nachteile und unterschiedliche Anwendungsgebiete. Du bist niemandem Rechenschaft schuldig warum du wie was verwendest. Auf die Diskussion "Zweilieter vs. Dreileiter" lass dich bloß nicht ein, da kommt am Ende nix bei raus (Ist wie mit 20 Leuten darüber diskutieren welches die beste Automarke ist, nur mit etwas mehr Fanatismus und weniger Kategorien).
Grüße
Steffen