Zitat von Richrath im Beitrag #5
Puh,
Ich würde es toll finden, wenn sich der ein oder andere Kandidat ab Ziffern 7 in einem eigenen Beitrag oder in seinem Beitrag zu Anlage outen würde. Ich kann mir beim Besten Willen nicht vorstellen, was man dann für eine Anlage oder Materialsammlung hat.
Ich muss zugeben, die Frage ist etwas Dreist, so dass ich mich auch mit Antworten von Kollegen begnügen würde, die Sowas mal in Loks und Wagen, Anzahl der Weichen Meter Gleis hochrechnen können.
Hallo René,
Das ist über 40 Jahre nicht wirklich schwer, so viel auszugeben. Wenn ich eine Überschlagsrechnung mache
- ca. 110 Triebfahrzeuge, also von der 50 Euro Lok bis zum 900 Euro Triebzug samt Wagenerweiterung, alles dabei. Auch bei einer gebrauchten 100 Euro Lok muss ich mindestens den Sounddekoder einrechnen. Einige haben aber auch den Maxon Motor von SB Modellbau bekommen, dann wird auch die 100 Euro Lok plötzlich zur 300 Euro Lok. Ganz geschweige von meinem VT11.5 Triebzug, dessen Trommelkollektorkreischsägen ich mit Maxon Motoren und den Popelsounddekoder ersetzt habe. Auch wurden alle pipigelben LED Lichtplatinen ausgetauscht und Passagiere eingeklebt. Der Zug hat über alles ein halbes Vermögen verschlungen. Wenn ich über alle Triebfahrzeuge vorsichtig mit Durchschnittkosten von 300 Euro rechne, sind das bei der Sammlung schon ca. 33.000 Euro
- dann kommen alle Personen- und Güterwagen, Wagensets usw. Da muss ich gestehen, dass ich keine Ahnung habe, wieviel ich davon habe und was sie mir kosteten. Irgendwo um die 150 bis 250 Stk. Alle Personenwagen wurden beleuchtet, mit stromführenden Kupplungen und Passagieren ausgestattet. Kann dafür jetzt keinen Durchschnittpreis nennen. Aber schon die Ausstattung mit stromführenden Kupplungen, Schleifer, Schlusslicht und Beleuchtung wird ca. 15-25 Euro pro Personenwagen gekostet haben.
- Anlagensteuerung: Digitalzentrale, 2 Booster, Dekoder für ca. 170 Magnetartikel, ca. 200 Rückmelder, Steuerungssoftware usw. kannst du dir selber ausrechnen. Und von den Digitalzentralen habe ich 5 Generationen über die Zeit gehabt (6020 -> 6021 -> CS1 -> CS2 -> CS3). Die meisten habe ich dann auch wieder verkauft. Aber wenn ich denke, was mir früher das alte Digitalsystem von Märklin mit all seinen 6020/6021/6036/6040/6041 usw. usf. gekostet hat, da ist eine CS3 heute geradezu ein Schnäppchen.
- Ich habe dann mal mein Excel mit dem Gleisbedarf wiedergefunden. Rein UVP mässig waren das glaube ich um die 4000-5000 Euro mit all den Weichen usw. Ich habe über 220m Gleis auf der Anlage. Natürlich habe ich einiges auf Börsen gebraucht gekauft. Auch habe ich nicht immer die teuren Märklin Weichenantriebe sondern Servos eingebaut. daher werde ich irgendwo um die 3000 Euro ausgegeben haben.
- Signalausstattung der Anlage. Was die Märklinsignale kosten, ist bekannt. Aber Fremdfabrikate + Dekoder sind auch nicht gerade günstig. Ich hatte z.B. meine Anlage mit den Viessmann Formsignale ausgestattet, die total unzuverlässig waren. Musste sie dann ausreissen und durch die Märklin Signale ersetzen, da habe ich auch viel Lehrgeld zahlen müssen.
- dann kommen noch Holzunterbau (ca. 22m2 grosse Anlage, 35 Züge drauf), Häuser, die auch nicht gerade immer günstig sind, trotz der Angebote der Häuserzeile bei Aldi, Landschaftsmaterialien, Silhouette Material ist auch nicht günstig, auch wenn man sich die Bäume selbst baut. Von der Anlagenbeleuchtung nicht zu reden, was Laterne usw. halt so kosten und die Modellautos/Figuren noch dazu.
Aber eben, über 40 Jahre merkt man es kaum.
Es gibt Leute, die geben jährlich für Zigaretten und Alkohol mehr aus (Zigaretten Schachtelpreis 7.60Euro, 1 Schachtel am Tag = 2700 Euro pro Jahr, 110.000 Euro auf 40 Jahre) . JA, mir ist bewusst, dass es auch rauchende Mobahner gibt und Bier gerne mal nach einem erfolgreichen Aufbau Nachmittag an der Bahn eine tolle Belohnung ist. Meine Frau gibt z.B. jährlich beim Friseur mehr aus als ich für die Moba.
Aber Achtung, dass man so viel ausgegeben hat heisst nicht, dass die Sammlung / Anlage so viel wert ist. Schienen, besonders wenn eingeschottert und gefärbt, wird man nur für ein Bruchteil der Anschaffungskosten los, besonders wenn Flexgleis. Wagen normalerweise auch, besonders wenn bespielt und das Anlagenzubehör wirst du auch nur noch zum Kilopreis los. Bei den Triebfahrzeugen kann man im Schnitt mindestens von 50% Wertverlust ausgehen, ausser bei wenigen Ausnahmen.
Gruss
Stephan