Hallo,
es ist natürlich schade, dass man, wenn man ein bestimmtes Vorbild fahren lassen möchte, auf einen eher zweitklassigen Anbieter angewiesen ist (jaaaaa, das ist eben meine Meinung zu P****, siehe meine Erfahrungsberichte...
Aber zu den Fragen oder Anmerkungen von Euch:
Zitat von Taurus Fan im Beitrag #6
Hmm, dann muss ich mir das wirklich noch mal überlegen. Meiner Meinung nach sollte der Wagen ja zumindest die Grundform (Dach, Türanordnung, usw.) des realen Prototypen haben, Piko scheint das aber anders zu sehen.
Wird das in anderen Spurweiten auch so gemacht?
Es WURDE so gemacht, seinerzeit in den 60ern und 70ern in H0 ganz fleißig von Märklins, die ihre Standard-Metallwagen in so ziemlich allen Livrees laufen ließen, die machbar waren. Aber dafür war natürlich die Lithographie erstklassig und die Modelle sind, wenn sie gut behandelt wurden, auch heute noch wunderbar auf der Bahn oder für die Sammlung - P***s Plastewagen werden wohl in G kaum so überdauern. Andererseits hat aber Märklin auch seinerzeit exquisite Außenseitermodelle geschaffen wie die SBB-Wagen mit zu öffnenden Türen (!!!), also soll das keine Schelte meinerseits über Märklin sein. Man war damals ja flexibler als treuer Fan (es war aber lange vor meiner Zeit).
In N ist natürlich der Pionier Arnold zu nennen, dessen maßstäblich lange (immerhin!!!) 26,4m-Wagen leider (aber leider !!!) auf der Basis eines nie verwirklichten UIC-Standardwagens basierten, erkennbar am Steildach, das weder deutsche noch andere internationale D-Zug-Wagen jemals hatten. Man war wohl vorschnell einem UIC-Entwurf aufgesessen, bevor die Wagen wirklich auf den Schienen standen. Die DDR-Halberstädter hatten so ein Dach, aber nie die integrierten Zugzielanzeigen - na sei's drum, Fachsimpelei...
Auch in N ist Fleischmann zu nennen, die, man glaubt es kaum, bis ans Ende und bis Beginn der "Modelleisenbahn GmbH"-Zeit einen 2. Klasse-IC-Abteilsitzwagen produzierten, der - traraaaaa - aus der Form eines Liegewagens kam.
NEIN?!?
Doch!!!!!
Ouhhhhhhh!!!!!!!!
Ja, man erkennt das problemlos an der Fensterteilung. Die echten Sitzwagen hatten ein Fenster mehr, daher der DB-Keks in der Mitte zwischen zwei Fenstern bei echten Sitzwagen. Fleischmanns Pseudo-IC-Abteilwagen hatten ein Fenster weniger, daher der DB-Keks mittig unter einem Fenster. Vorbildorientierte N-Fans: Aufgepasst! Im Zweifel Wagen zu Liegewagen umzeichnen und neuere Produkte als Sitzwagen erstehen....
Aber das ist ein anderes Thema und ein anderes Forum
Jedenfalls ist sicherlich in Maßstäben selbst bis hinab zu Z heutzutage, wo beliebig gegossen, gespritzt, geätzt, 3D-gedruckt usw. wird und die Modellbahn KEINE Spielbahn mehr ist, so etwas nicht mehr vermittelbar. Der Kundenkreis ist geschrumpft und die Käufer werden immer kritischer. Ständig werden Modelle, die es "schon seit Jahrzehnten" gab, neu herausgebracht - in vollkommen neuer Qualität, weil das Alte nicht mehr genügt, und, ich vermute, für den vorbildorientierten Modellbahner auch zu Recht. Wir stehen in einer kontinuierlichen Innovationsspirale, von der wir allerdings noch nicht wissen, ob sie mehr Hersteller vom Markt tilgt als Spielwert hervorzubringen vermag.
Zitat von Pirat-Kapitan im Beitrag #7
Spur G ist bitteschön keine Modellbahn (vorbildgetreu den realen vorhandenen Originalen nachgebildet) sondern eine mehr oder weniger (z.b. unterschiedlicher Maßstab für Höhe und Länge) "zusammengefuschte" Komposition (auch wenn diese auch 10 Fuß Abstand durchaus stimmig aussehen kann).
Naja. Bei dem Aufwand den KISS Suisse betreibt und auch einige andere, muss man das differenziert sehen, finde ich. Dass LGB selbst innerhalb des eigenen Programmes unterschiedliche Maßstäbe verwendete - geschenkt. Aber andere Hersteller, andere Sitten - und übrigens andere Preise, nicht wahr?
Das hat ja durchaus miteinander zu tun.
Jedenfalls diese undifferenzierte G-Schelte--- Leute Ihr fahrt doch selber G, man sollte den Maßstab nicht so kompromisslos herunterspielen.
Dass man, wenn man P*** kauft, P*** auch haben will, sollte außer Frage stehen. Mit allen Kompromissen, die damit verbunden sind. Man kann ja so tun, als habe man ein 60er Jahre-Feeling und sei zufrieden, dass es die Modelle überhaupt gibt.
Findet jedenfalls
mit vielen lieben maßstabsübergreifenden Grüßen,
Guido