So, mal wieder ein Update aus Plettenburg, diesmal weil endlich der Bahnübergang fertig ist.
Endlich? Ja, wenn fast 7 Jahre zwischen Bauanfang und Fertigstellung liegen, kann man das ja ruhig sagen.
Zurück zum Anfang.
Kurz nach Jahreswechsel wurde 2016 ein Weinert Bausatz geliefert.
20160111_D7000_4729 by hb foto, on Flickr
Noch im gleichen Monat mit dem Bau angefangen, aber auch wieder schnell zur Seite gelegt. Vor allem der Behang war da einer zu große Herausforderung.
Ein Jahr später wurde wieder weitergemacht an der Stelle wo der Bahnübergang geplant war. Zuerst die vordere Schranke, denn hier konnte die ganze Straße demontiert werden um einfach zum Antrieb zu gelangen. Von Anfang an war der Antrieb mit Servos geplant, statt der von Weinert mitgelieferte Motorenantrieb.
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Die Schranke wurde sogar noch als Stellprobe platziert, aber dann war es wieder Pause.
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Es kam nach einer Streckenkontrolle sogar zum Polizeieinsatz um die wieder verschwundene Schranke zu suchen.
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August 2020 war es dann soweit, der erste Schranke war so gut wie fertig. Hier ein Bild des herausgenommenen Straßenteils mit dem Antrieb.
In den zurückliegende Jahren hatte ich mich entschieden die Schranken doch ohne Behang zu bauen. Einerseits weil ich mich das noch immer nicht ganz zutraute, aber vor allem weil ich mich viele Filme der Weinert-Schranken angesehen habe, aber das Behang sich eigentlich nie verhalt wie es sein soll.
20200804_S6_211809 by hb foto, on Flickr
Für der zweite Schranke sollte eine Lösung gefunden werden um die einfach einzubauen, denn an der Seite konnte der Straße nicht herausnehmbar gemacht werden.
Es dauerte also wieder über zwei Jahre bis weiter gebaut wurde.
Direkte Anlass zum Weiterbau waren Arbeiten an dem Heizkörper im Anlagenraum. Dazu sollte der großen Schattenbahnhof herausgenommen werden und das sorgt wiederum für freien Zugang zur Stelle wo der zweite Schranke eingebaut werden sollte. Also schnellstes eine Lösung ausgedacht der das spätere herausnehmen der Schranke samt Antrieb ermöglicht. Nicht der ganze Straße, sondern nur ein kleines Teil wird dabei heraus genommen.
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Von oben sieht es dann so aus, das kann einfach kaschiert werden.
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Der Antrieb an sich ist ähnlich wie bei der erste Schranke.
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Damit waren die Schranken fertig, fehlten noch die Andreas-kreuze.
Dazu wurde eine einfache Lötvorrichtung gebaut.
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Mit dieser Lötvorrichtung sind die Andreas-kreuze rasch zusammengebaut.
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Weinert liefert Nasschiebebilder mit, noch etwas Farbe dazu...
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Und so sieht es dann auf der Anlage aus.
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Eigentlich gehört an dieser Stelle keine mechanische Schranke, denn dieser Bahnhofsseite ist mit einem Dr-Stellwerk gedacht, die Schrankenanlage wäre dann logischerweise auch elektrisch.
Ich meine jedoch mal irgendwo einem Beitrag gelesen zu haben wo es dieser Kombination tatsächlich so gab und ein altes Stellwerk nur noch zur Bedienung der Schrankenanlage genutzt wurde.
Wenn ich es falsch in meine Erinnerung habe, gibt es in Plettenburg eine einmalige Ausnahme...
Auf der Anlage werden die Schranken zuerst geschlossen, bevor ein Signal Hp1 oder Hp2 zeigen kann. Ist mit der von mir benutzte Steuerungssoftware nicht ohnehin möglich, aber mit einige Tricks funktioniert es jetzt.
Da die Schranken eine eigene Antrieb und Adresse haben, öffnen und schließen die nicht perfekt synchron, was im richtigen Leben beim Kürbeln auch eher eine Ausnahme ist.
Beim Schließen kann es sogar sein, das eine Schranke etwas früher schließt als der andere.
Es gibt dazu drei Möglichkeiten:
- Schranke 1 fängt an zu schließen, Schranke 2 folgt 1 Sekunde später;
- Genau umgekehrt;
- Schranke 1 und 2 fangen zeitgleich an zu schließen.
Welche Möglichkeit benutzt wird, wird quasi durch Zufall von der Steuerungssoftware entschieden.
Das Öffnen fängt übrigens immer zeitgleich an.
Bis demnächst.
Huub