Hallo Bruno,
ich versuche mal, den Unterschied zwischen der Steuerung mit einer großen Zentrale (ESU-ECOS oder CS2) gegenüber der reinen PC-Steuerung zu erklären.
Bei einer reinen PC-Lösung braucht es erst mal in irgendeiner Form eine Digitalzentrale, die mit einem PC kommunizeren kann, also irgendwie über LAN/WLAN oder USB oder auch sonstwie an den PC gekoppelt werden kann.
Diese Digitalzentrale braucht dann keine Steuereinheiten wie Drehregler, Schalter oder Display, dieses übernimmt der PC.
Deine MS2 wäre hier eine mögliche Zentrale, wenn sie z.B. mit dem CAN-Digitalbahn-Projekt oder auch über einen Umbau der Gleisbox netzwerkfähig gemacht wird! Ich habe mal in deinem Anlagen und Planungthreads quer gelesen und bei den recht wenigen Fahrbeziehungen, die deine Anlagengröße ermöglicht, könnten die 1,9A Ausgangsleistung der MS2 reichen!
Dann braucht es natürlich noch einen PC/Laptop, der mit einer Steuerungssoftware ausgerüstet sein muss. Hier sind dann Programme wie RoCRail, Win-Digipet, TrainController, Itrain ... auf dem Markt, RocRail ist dabei eine Freeware, alle anderen müssen gekauft werden!
Über diese Software werden dann Fahrstraßen etc. programmiert und die Züge können über Rückmelder automatisch gesteuert werden.
Aber für diese Automatik muss der PC zwingend eingeschaltet sein, wenn man hier eine Digitalzentrale wählt, die über keinerlei Steuerungsmöglichkeiten verfügt (BlackBox), dann läuft ohne den PC nichts!
Die großen Zentralen (Esu ECOS oder CS2) bringen erst mal alles mit, was man braucht! Sie bieten Touchscreens, 2 Drehregler für die Loksteuerung, sie bieten eine Fahrstraßenschaltung mit und ohne Rückmeldung, im Grunde das Rundumsorglospaket.
Im Grunde machen beide Varianten das Gleiche, aber ein paar Unterschiede gibt es doch.
Die PC-Steuerung kann über die Rückmelder, die in entsprechender Anzahl auf der Anlage verteilt werden, einen ZUg/Lok verfolgen.
Man teilt dem PC einmal mit, wo sich die LOk befindet und über Weichenstellung und weitere Rückmelder im Gleissystem kann der PC die Lok verfolgen!
Soll in diesem System nun eine Blockstreckensteuerung engerichtet werden, so weiß der PC, dass sich Lok A gerade im Block 1 befindet! Lok B, die vom Block 2 in Block 1 unterwegs ist, bekommt den Befehl anzuhalten. Das tut sie dann auch, sie wird von der Zentrale punktgenau abgebremst und bleibt z.B. an einem Signal stehen! Wenn Lok A dann den Block 1 wieder verlässt, kann Lok 2 dann in den Block 1 einfahren!
Und hier ist dann der größte Unterschied zu den meisten Zentralen (ich weiss, es gibt auch Zentralen die Rückverfolgung können, aber nicht welche), denn die können die Züge nicht verfolgen!
Hier ist dann ein anderes vorgehen notwendig.
Auch hier steht Lok A wieder im Block 1 und löst den Rückmelder aus. Lok 2 will wieder vom Block 1 in den Block 2 fahren und muss angehalten werden.
Aber die Zentrale weiß nur, dass da irgendeine Lok den Rückmelder ausgelöst hat, aber nicht welche! Also muss jetzt hier die Lok im Block gestoppt werden.
Die einfachste Möglichkeit wäre, einfach den Strom im Block mittels eines Relais abzuschalten, dann macht die Lok alllerdings eine Vollbremsung und bleibt abrupt stehen!
Eleganter geht das mit Bremsmodulen, die dann die Lok auch wieder sanft abbremsen und auch die Beleuchtung bleibt eingeschaltet.
Man muss sich über eines im klaren sein: Bremsmodule gehen ziemlich ins Geld, auch wenn man nicht die völlig überteuerten Module von Märklin oder Viessman nimmt! Je nach eigenem Können (Bremsmodule selbst löten oder Fertigprodukt kaufen), gehen da zwischen 15 und 30 Euronen pro Block durch, was sich schon ziemlich aufaddieren kann!
Welche der Systeme man bevorzugt, ist in meinen Augen Geschmacksache! Ich persönlich bevorzuge mometan die Steuerung über meine CS2, wobei ich aber auch mit Steuerungssoftware experimentiere.
Ich werde mal schauen, wie sich das bei mir entwickelt!