Hallo "Freunde von Mühlfeld",
ganz herzlichen Dank für Eure netten Ostergrüße und natürlich auch dafür, dass Ihr in Zeiten der "Flaute" immer mal wieder einen Kommentar oder einen Gedanken postet Leider stehen derzeit ganz andere Dinge im Vordergrund, die eine intensive Beschäftigung mit dem Hobby einfach immer wieder durchkreuzen ...
@Lothar Michel:: derartige Automatik-Funktionen sind sicherlich eine reizvolle Denksportaufgabe, der ich mich von Zeit zu Zeit auch gerne stelle. Und schön, wenn es am Ende auch klappt. Aber eigentlich ist meine Zielsetzung hier völlig entgegengesetzt: BW und Rangieren im Handbetrieb. TC soll dabei nur die oberste Kontroll-Instanz spielen, die schwere Unfälle vermeiden hilft. Und die mir erlaubt, neben meinem Rangierbetrieb auch noch einen näherungsweise fahrplanmäßigen Betrieb auf der Hauptstrecke zu realisieren. Man wird sehen, wie sich das beizeiten alles unter einen Hut bringen lässt ...
@Jürgen: Danke für Deinen Hinweis! Hier wäre ich vermutlich "auf den Holzweg" geraten, man denkt halt inzwischen zu sehr ans Flaschenbier. Aber das mit der Kanne, mit der man das Bier direkt aus der Brauerei holt, das kenne ich auch noch.
Ein wenig habe ich dennoch recherchiert und immerhin folgendes zusammengetragen:
- mit ca. 4 kg Malz lassen sich ca. 23 Liter Bier herstellen. So viel haben diverse im Internet aufgestöberte Bier-Rezepte schon mal verraten. Ganz grob braucht man also pro 50-Liter-Fass Bier 8 kg Malz.
- Eine Brauerei wie die Ayinger Brauerei (bei uns "direkt um die Ecke" - netter Fahrrad-Ausflug ) hatte anfangs der 1930er Jahre einen Ausstoß von 16.000 hl pro Jahr. Heute sind es 160.000 hl pro Jahr. Das wären also 32.000 bzw. 320.000 50-Liter-Fässer jährlich.
- Das "Giesinger Bräu" (http://www.giesinger-braeu.de) ist wohl für einen Bahntransport noch zu "leichtgewichtig" : 900 hl (Stand 2011).
- In den 1920er Jahren waren die Haupt-Größen für Bierfässer das 50-Liter-Fass sowie das 100-Liter-Fass. 30-Liter-Fässer gab es zwar wohl auch, die waren aber nicht so gebräuchlich.
- Immerhin habe ich nach länglicher Suche die Abmessungen eines 50-Liter-Fasses gefunden (http://www.weinfassversand.de/Gebrauchte...fass/gbfass.htm): Höhe ca. 55 cm, Durchmesser am Kopf 50 cm, am Bauch 53 cm. Die Masse (vulgo: "Gewicht") eines solchen Fasses schätze ich nach den Angaben, die ich für andere Fassgrößen gefunden habe, auf ca. 15 kg.
Mit diesen Zahlen lassen sich ja schon mal Mengen kalkulieren:
- Für 160.000 hl Bier braucht man 2.783 Tonnen Malz. Transportiert man das zum Beispiel mit typischen Gr "Kassel" der Epoche 2 (12,5 Tonnen Ladegewicht), so braucht man grob 230 solcher Wagen. Mit "Dresden" (15,0 Tonnen Ladegewicht) wären es 186 Wagen. Eine entsprechend andere Anzahl von Wagen ergibt sich natürlich, wenn man anstatt beispielsweise eines gedeckten 2-achsigen Wagens z.B. einen 4-achsigen Kkt mit 55 Tonnen Ladegewicht hernimmt. Von denen braucht es gerade mal 50 Stück, also grob einen pro Woche. Die gedeckten Zweiachser bringen es auf grob 4 Wagen pro Woche.
- Verstaut man eine Ladung 50-Liter-Fässer STEHEND in einen Gr Kassel, so hat man "pro Seite" folgendes Lade-Volumen: B2,60 x T3,05 x H2,10. Bei den gegebenen Fass-Abmessungen hätte man also: 5 (Breite) * knapp 6 (Tiefe) * 3 (Höhe) = 90 pro Seite = 180 insgesamt. Dies entspräche einer Flüssigkeitsmenge von 9000 l = 90 hl. Bei einer Masse eines gefüllten Fasses von brutto 65 kg wären das 11,7 Tonnen - also Ladegewicht des Wagens fast vollständig ausgenutzt. Hierbei sind allerdings Beladevorschriften nicht berücksichtigt. Evtl. macht eine sichere Fixierung einer derartigen Menge von Fässern auch den Einsatz eines "Dresden" erforderlich, bei dem sich die Fässer-Ladung auf eine Tiefe von 4,35 m pro Seite verteilen lässt. Wenn pro Wagen, wie oben angegeben, 90 hl transportiert werden können, dann braucht man für die heutige Jahresmenge Bier der Ayinger Brauerei grob 1780 Wagen Gr "Kassel"!!! Das entspricht immerhin 5 Wagen pro Tag!
Wie es hier mit dem Hopfen sowie mit der Brauhefe aussieht, muss ich noch herausfinden. Aber zumindest gibt es damit bei den wichtigsten Transportgütern schon mal einen groben Anhaltspunkt.
Ich werde an dem Thema dranbleiben. Natürlich freue ich mich über sachdienliche Hinweise, und wenn ich einen Denkfehler in meinem "Schnellschuss" eingebaut habe, freue ich mich auch darüber, wenn mir den jemand aufzeigt.
Grüße, Randolf