Da gibt es einen Modellbahnverein in der Stadt, der vor 20 Jahren gegründet wurde, der mir aber irgendwie noch nie vor die Kameralinse gelaufen ist.
Grund genug, die Die160er an einem der vorweihnachtlichen Fahrtagen zu besuchen, zumal sie auch im historischen Gebäude des Fuhrmannshofes im Rahmen einer Weihnachtsmarktes ihre N-Spur (der Vereinsname verrät es ja) Modulanlage präsentierten.
18. Dezember
Ich war auf zweierlei Art und Weise überrascht:
Wenn man schon viele Anlagen gesehen hat, freut man sich, wenn außer- oder ungewöhnliche Motive den Besucher erfreuen.
Bruchlandung im Feld
War wohl dem Piloten der in hohen Lüften kreisende Flugsaurier nicht geheuer:
Auf einem kleinen Flugplatz sind Ölscheichs mit ihrer historischen Vickers Viscount gelandet
Könnte sein, dass das eine Maschine der Austrian Airlines (kurz AUA, heute Austrian) war, die diese Maschinentyp bei Betriebsaufnahme am 31.3.1958 mit Flügen Wien-London einsetzten?
Die Herren sind jedenfalls stilbewusst, denn sie werden mit einem automobilen Oldtimer abgeholt. Ob die Maschine auf der Rasenbahn landen und starten konnte, weiß ich nicht, die beiden ebenfalls anwesenden Ju52 konnten das, wie ich kurz vor dem schrecklichen Unglück in den Schweizer Alpen mit der dort abgestürzten Maschine in Wels erleben konnte.
Eine Ankunft am Bahnhof hätte einigermaßen Aufsehen erregt ...
und der Stationschef war im Bahnhofsgelände unterwegs!
Dieses Restaurant wäre für den ausländischen Besuch samt Entourage sicher zu klein gewesen
Jedenfalls war die Kriminalpolizei mit Drohnen unterwegs, selbst die Schrebergärten entlang der Bahn wurden kontrolliert:
Im nahen Gasthof wäre wohl mehr Platz, sind ja auch schon zahlreiche Gäste da.
Man war bei meinem Besuch noch am Basteln - der Zugverkehr daher eingeschränkt. Eine "Meininger" war jedoch aktiv:
(Ich hab' mich nur gefragt, wo die den Dampf herbekommt)
Die 1020er hatte einen längeren Wagenzug am Haken, später kamen noch ein Railjet und ein Schnellzug mit einer 1044er über die Strecke - also doch ansprechender Verkehr
Ein paar liebevoll gestaltete Szenen, hier mit einem Fachwerlhaus (die es hierzulande ja eher selten gibt), zeichnen die Anlage aus:
Der Bauer hat wohl seinen Stadel ausgeräumt und historische Landmaschinen (sehr filigran!) zum Verkauf ausgestellt:
Am Wochenmarkt ist schon was los - der Citroen H eher was besonderes:
Das Hallenbad präsentiert die neueste Attraktion, die lange Wasserutsche, die natürlich entsprechend frequentiert wird.
Ein umstürzender Baum führt zu einem Unfall. Hoffentlich ist den Fahrzeuginsassen nichts Gröberes passiert.
Selbst im 8. Jahrzehnt nach Kriegsende finden sich noch Reste:
Die zweite Überraschung war die doch sehr lieblose und ziemlich finstere Präsentation in einer ungemütlichen Garage:
Meine Handykamera erfreut mich immer, dass auch in schon dunkler Umgebung die Fotos was werden.
Mein Résumé: Eigentlich ein nettes, sehenswertes Arrangement von Szenen - leider wird durch das Ambiente ein Teil der Empathie für die Anlage reduziert. Das mag sich dann auch auf die Spendenfreudigkeit auswirken. Die wenigen Besucher hätten von den Vereinsmitgliedern auch ein bisserl betreut werden können. Irgendwie schade, wenn man dann unter Wert geschlagen wird! Nur „da sein“ ist heutzutage zu wenig, insbesondere auch, wenn man (dringend) Mitglieder sucht.